Papst Franziskus bei der Begrüßung der Lektoren zu Beginn der Generalaudienz. Hier mit Sr. Christiane Fritsch, Mitarbeiterin im Staatssekretariat Papst Franziskus bei der Begrüßung der Lektoren zu Beginn der Generalaudienz. Hier mit Sr. Christiane Fritsch, Mitarbeiterin im Staatssekretariat

Papst: Der Heilige Geist macht wirklich frei

Für einen Christen bedeutet Freiheit nicht, egoistisch dem eigenen Wollen zu folgen. Sie will vielmehr aus freien Stücken das, was Gott will: dass wir einander in Liebe dienen. Daran erinnerte Franziskus bei seiner Generalaudienz, die er diesen Mittwoch dem Thema „Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit“ gewidmet hat.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Zum Auftakt seiner Katechese dachte Papst Franziskus über den Namen des Heiligen Geistes nach, der im Alten Testament „Ruach“ genannt wird, was „Atem, Hauch oder Wind“ bedeutet.

„Das Bild des Windes dient vor allem dazu, die Kraft des göttlichen Geistes auszudrücken,“ führte der Papst aus. „Geist und Kraft oder Kraft des Geistes sind Begriffe, die in der Bibel immer wiederkehren. Schließlich ist der Wind ja auch eine überwältigende und unbezwingbare Kraft, die sogar in der Lage ist, ganze Ozeane aufzuwühlen.“

Am Rande der Generalaudienz
Am Rande der Generalaudienz

Die Freiheit, die der Geist schenkt

Ausgehend von dem Jesuswort „Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht“, betonte das Kirchenoberhaupt, dass sich der Wind nicht zügeln lasse, nicht eingesperrt werden könne. Und Jesus stelle noch ein weiteres Wesensmerkmal des Heiligen Geistes heraus, nämlich seine Freiheit.

„Ein freier Mensch, ein freier Christ, ist einer, der den Geist des Herrn hat,“ so der Papst. „Es ist eine ganz besondere Freiheit, vollkommen anders als das, was man gemeinhin darunter versteht. Es ist nicht die Freiheit, das zu tun, was man will, sondern die Freiheit, frei zu tun, was Gott will! Es ist nicht die Freiheit, Gutes oder Böses zu tun, sondern die Freiheit, das Gute zu tun – und zwar aus freien Stücken, also aus Anziehung, nicht aus Zwang. Mit anderen Worten: es ist die Freiheit von Kindern, nicht von Sklaven.“

Hier zum Nachhören

 

Eine Freiheit also, die nicht egoistisch dem eigenen Wollen folge, sondern aus freien Stücken das wolle, was Gott will: dass wir einander in Liebe dienen.

Papst Franziskus an diesem Mittwoch
Papst Franziskus an diesem Mittwoch

Die falsche Freiheit, die meint, andere ausbeuten zu dürfen...

In Anlehnung an den heiligen Paulus, der die Christen ermahnt, ihre Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch werden zu lassen, prangerte Franziskus die falsche Freiheit an, „die es den Reichen erlaubt, die Armen auszubeuten, den Starken, die Schwachen auszubeuten, und jedem, die Umwelt ungestraft auszubeuten“.

Das Papamobil fährt auf dem Vorplatz des Petersdoms vor
Das Papamobil fährt auf dem Vorplatz des Petersdoms vor

„Bitten wir Jesus, dass er uns durch seinen Heiligen Geist zu Männern und Frauen macht, die wirklich frei sind. Frei, um zu dienen, mit Liebe und Freude,“ so der abschließende Wunsch von Papst Franziskus.

Die Würdigung des hl. Bonifatius

In seinen Grußworten an die Pilger deutscher Sprache erinnerte der Papst an den Gedenktag des hl. Bonifatius, Glaubensbote in Deutschland und Märtyrer. Franziskus würdigte ihn mit folgenden Worten:

„Liebe Brüder und Schwestern, heute begeht die Kirche den Gedenktag des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen. Dankbar für die lange und segensreiche Geschichte des Glaubens in euren Landen bitten wir den Heiligen Geist, er möge den Glauben, die Hoffnung und die Liebe in euch stets lebendig halten.“

(vaticannews – skr)
 

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05. Juni 2024, 11:02

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