Mütter und Frauen ukrainischer Gefangener an den Papst: „Hilf uns“
Salvatore Cernunzio und Mario Galgano - Vatikanstadt
„Franziskus ist der Einzige, der uns helfen kann. Wir möchten, dass er darum bittet, alle Gefangenen freizulassen“, sagten sie den vatikanischen Medien. Die letzten Kontakte mit ihren Angehörigen liegen Jahre oder Monate zurück.
Schicksale der Gefangenen
Tetyana sah ihren Sohn zuletzt am 6. Dezember 2021, hörte seine Stimme am 9. Mai 2022 und erhielt die letzte SMS am 17. Mai 2022. Am 22. März 2024 erfuhr sie aus einem russischen Fernsehsender, dass er vor Gericht gestellt und zu 22 Jahren verurteilt wurde. Tamara wartet seit über zwei Jahren auf ihren Mann, von dem sie nur weiß, dass er sich in Sibirien in der Kolonie „Sewernyj Volk“ befindet. Alla hat ihren Mann seit dem 21. Februar 2022 nicht mehr gesehen. Am 18. Mai 2022 erfuhr sie, dass er beim Verlassen des Stahlwerks Azovstal in Mariupol am Arm verwundet wurde. Sein Arm ist aufgrund einer Infektion nur noch zu 30 Prozent funktionstüchtig. Vialyetta lebt in ständiger Angst vor der Nachricht vom Tod ihres Mannes, der seit zwei Jahren mit einem Tumor im Kopf inhaftiert ist.
Appell an den Papst
Die vier Frauen baten Papst Franziskus eindringlich um Hilfe: „Er ist der Einzige, der helfen kann. Wir glauben, er wird uns helfen.“ Sie hoffen, dass der Papst bei der Freilassung ihrer Söhne und Ehemänner, die zu Unrecht verurteilt wurden, vermitteln kann.
Der Schmerz der Angehörigen
Die Frauen betonten ihre Machtlosigkeit angesichts der lebenslangen Haftstrafen ihrer Angehörigen und versammeln sich jeden Sonntag zu Demonstrationen in Kyiv, um Unterstützung zu finden. „Das ist sehr wichtig für uns, weil wir merken, dass wir nicht allein sind“, sagt Tamara.
Geschenke für den Papst
Beim Treffen mit dem Papst überreichten sie ihm mehrere Geschenke: Eine Zeichnung, die das Schicksal der ukrainischen Gefangenen darstellt, ein Fotoheft mit der Geschichte jedes Gefangenen und eine Gipsskulptur mit zwei gefesselten Händen. Der Papst hielt die Skulptur in den Händen und verharrte einige Augenblicke schweigend.
(vatican news)
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