Angelus: Jede Geste der Liebe als Geschenk der Gnade leben
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Im Johannesevangelium (6,1-15) wird berichtet, wie Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen Tausende von Menschen speist. Ein Wunder, das auch für die Eucharistie steht, in der Brot und Wein zu Leib und Blut Christi werden.
„Ein Wunder, also ein Zeichen, dessen Protagonisten drei Gesten vollziehen, die Jesus beim Letzten Abendmahl wiederholen wird: darbringen, Dank sagen und teilen,“ gab der Papst zu bedenken.
Drei Gesten
„Und das wird auch bei der Messfeier betont, wenn der Priester Brot und Wein auf dem Altar darbringt und jeder sich selbst – sein Leben – anbietet,“ spann Franziskus den Faden weiter. „Eine Geste, die klein erscheinen mag, wenn wir an die unermesslichen Bedürfnisse der Menschheit denken – wie diese fünf Brote und zwei Fische für eine Menge von Tausenden. Gott aber macht sie zum Material für das größte Wunder, das es gibt: das Wunder, in dem er sich selbst in unserer Mitte gegenwärtig macht, zum Heil der Welt.“
Daraus ergebe sich die dritte Geste, die
Danksagung, für die der Pontifex folgendes Gebet vorschlug: „Alles, was ich habe, hast du mir geschenkt, Herr. Und um dir zu danken, kann ich dir nur das zurückgeben, was du mir zuerst gegeben hast, zusammen mit deinem Sohn Jesus – und dem hinzufügen, was ich habe - jeder von uns kann etwas hinzufügen, mag es auch noch so wenig sein. Und was kann ich dem Herrn geben? Meine schwache Liebe“.
Das Teilen dagegen komme in der Messe bei der Kommunion zum Ausdruck, einem „schönen Moment, der uns lehrt, jede Geste der Liebe als Geschenk der Gnade zu leben, sowohl für den, der sie schenkt als auch den, der sie empfängt.“
Was haben wir zu geben?
Abschließend legte der Papst den Gläubigen noch folgende Gewissenserforschung ans Herz:
„Fragen wir uns also: Glaube ich wirklich, dass ich durch die Gnade Gottes meinen Brüdern und Schwestern etwas Einzigartiges zu geben habe – oder habe ich das Gefühl, dass ich anonym bin, „einer von vielen“? Bin ich dem Herrn dankbar für die Gaben, mit denen er mir immer wieder seine Liebe zeigt? Und wenn ich etwas mit anderen teile, empfinde ich das als einen Moment der Begegnung und der gegenseitigen Bereicherung?“
(vaticannews – skr)
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