Papst beim Angelus: Gemeinschaft und Mäßigung
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
In seiner Katechese ging der Papst von dem Passus im Matthäusevangelium aus, der von der Aussendung der Zwölf erzählt, mit der die Jünger in die Sendung Jesu eintreten (Mt 10,41). Der Herr habe „jeweils zwei zusammen“ ausgesandt und ihnen geraten, „nur das Nötigste mitzunehmen“, betonte Franziskus und brachte den Faden seiner Überlegungen mit zwei Worten auf den Punkt: Gemeinschaft und Mäßigung.
Wörtlich sagte das Kirchenoberhaupt:
„Das Evangelium wird nicht allein verkündet: nein, man verkündet es gemeinsam, als Gemeinschaft. Und dazu ist es wichtig, Mäßigung walten zu lassen: sich darauf zu verstehen, maßvoll zu sein im Umgang mit den Dingen; Ressourcen, Fähigkeiten und Gaben zu teilen und auf Überflüssiges zu verzichten. Und warum? Damit man frei ist - das Überflüssige macht dich zum Sklaven - und alle das haben, was sie brauchen, um in Würde leben und aktiv zur Mission beitragen zu können.“
Das könne man auch in den Familien und Gemeinschaften sehen, gab der Papst zu bedenken.
„Wenn wir uns mit dem Nötigsten zufriedengeben – auch wenn es wenig ist –, dann schaffen wir es mit Gottes Hilfe, voranzukommen und miteinander auszukommen, indem wir teilen, was da ist, jeder auf etwas verzichtet und alle einander unterstützen. … Eine Familie oder eine Gemeinschaft, die auf diese Weise lebt, schafft um sich herum ein Umfeld, das reich ist an Liebe; ein Umfeld, in dem es leichter ist, sich dem Glauben und der Neuheit des Evangeliums zu öffnen.“
Gemeinschaft und Mäßigung seien also „wichtige Werte für unser christliches Leben, unverzichtbare Werte für eine Kirche, die wirklich missionarisch ist, auf allen Ebenen,“ so die Schlussfolgerung des Papstes. Abschließend lud er noch zu folgender Gewissenserforschung ein:
„Fragen wir uns also: Spüre ich die Freude, das Evangelium zu verkünden; in das Umfeld, in dem ich lebe, die Freude und das Licht zu tragen, die aus der Begegnung mit dem Herrn kommen? Bin ich bereit, mit anderen zusammenzuarbeiten, Ideen und Fähigkeiten mit ihnen zu teilen, mit einem offenen Geist und einem großzügigen Herzen? Und schließlich: Weiß ich, wie ich einen maßvollen Lebensstil pflegen kann? Einen Lebensstil, der auf die Bedürfnisse meiner Brüder und Schwestern achtet? Das sind Fragen, die wir uns stellen sollten; es wird uns guttun.“
(vaticannews – skr)
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