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Papst: Politiker müssen Gemeinwohl im Blick haben

Im Monat August widmet Papst Franziskus seine Gebetsintention den politisch Verantwortlichen, damit sie ihre Aufgabe, die nach Paul VI. „eine der höchsten Formen der Nächstenliebe“ ist, mit „einem Geist des Dienens, nicht der Macht“ wahrnehmen. An diesem Dienstag veröffentlichte das Weltgebetsnetzwerk des Papstes das neue Video zur monatlichen Intention, in dem er daran erinnert, dass wir „ohne eine gute Politik nicht auf dem Weg zur universalen Geschwisterlichkeit vorankommen können“.

„Die Politik hat heute keinen guten Ruf: Korruption, Skandale, weit weg vom täglichen Leben der Menschen. Aber können wir ohne eine gute Politik Fortschritte machen in Richtung der universalen Geschwisterlichkeit? Nein“: Das betont der Papst im aktuellen Video zu seiner monatlichen Gebetsintention, die in diesem August „Für politisch Verantwortliche“ überschrieben ist. 

Darin lädt er alle Menschen ein, dafür zu beten, dass die politischen Führer sich „in den Dienst sich ihres Volkes stellen, sich für eine ganzheitliche menschliche Entwicklung und das Gemeinwohl einsetzen, für das Gemeinwohl arbeiten, sich um diejenigen kümmern, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, und den Ärmsten Vorrang geben.“ Dies sei das Abbild „echter Politik“, die letztlich „viel edler“ sei, „als es den Anschein haben mag“, so Franziskus.

„Wie Paul VI. sagte, ist die Politik eine der höchsten Formen der Nächstenliebe, weil sie das Gemeinwohl anstrebt“

„Wie Paul VI. sagte, ist die Politik eine der höchsten Formen der Nächstenliebe, weil sie das Gemeinwohl anstrebt“, zitiert er seinen Vorgänger im Papstamt.

„Ich spreche von echter Politik, nicht von kleinkarierter Parteilichkeit. Ich spreche von einer Politik, die auf die Realität hört, die im Dienst der Armen steht, und nicht von einer Politik, die sich in großen Gebäuden mit langen Gängen abgeschottet hat.“

Er spreche „von einer Politik, die sich um die Arbeitslosen kümmert und die sehr wohl weiß, wie traurig ein Sonntag sein kann, wenn der Montag nur ein weiterer Tag ist, an dem man nicht zur Arbeit gehen kann“, so der Papst weiter. So gesehen sei die Politik „viel edler, als es den Anschein haben mag“, betont Franziskus in dem Video, in dem er – wie bereits in seiner Enzyklika Fratelli tutti angelegt, wenn er im 5. Kapitel von einer „politischen Nächstenliebe“ schreibt - auch zu Dankbarkeit gegenüber den pflichtbewussten Staatsdienern aufruft:

„Danken wir den vielen Politikern, die ihre Arbeit im Geist des Dienstes und nicht der Machtausübung tun, für all ihre Bemühungen um das Gemeinwohl.“

P. Fornos: Unterstützen wir diejenigen, die dem Gemeinwohl dienen                                   

Der internationale Leiter des päpstlichen Weltgebetsnetzwerks, Jesuitenpater Frédéric Fornos, fragt in einer begleitenden Aussendung zum Video , warum man denn eigentlich „für Politiker beten“ solle. Denn anstatt sie zu diskreditieren, so seine Antwort, sei es sinnvoller, ihnen zu helfen, „die Männer und Frauen zu sein, die wir uns wünschen“:

„Weil es erfordert großen Mut“, erklärt er, „dort zu sein, wo sie sind, und zu versuchen, mit Integrität zu leben! Sie setzen alles aufs Spiel: ihre Zeit, ihr Familienleben, ihre Fähigkeiten, ihre körperliche Kraft, ihren Ruf“.

Manchmal entspreche es wohl der Wahrheit, dass einige von Gier, Macht und Geld getrieben werden, schließt Fornos, „aber es gibt auch viele, die sich wirklich für das Gemeinwohl einsetzen. Was wir tun können, ist für sie zu beten.“

Seit 2016 wurde das Video des Papstes mehr als 226 Millionen Mal in allen sozialen Netzwerken des Vatikans aufgerufen. Es wurde in 23 Sprachen übersetzt und die Presse hat in 114 Ländern darüber berichtet.

(vatican news - cs)

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30. Juli 2024, 16:08