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Archivbild: Papst Franziskus und Kardinal Tagle Archivbild: Papst Franziskus und Kardinal Tagle  (AFP or licensors)

Kardinal Tagle zu Papst in Südostasien: Anspruchsvollste Reise bisher

Am 2. September wird Papst Franziskus vom römischen Flughafen Fiumicino aus zu seiner bislang längsten und anspruchsvollsten Reise aufbrechen. Das 87-jährige katholische Kirchenoberhaupt wird bei dieser „Tour de Force“ vier Länder auf zwei Kontinenten besuchen: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Der Bischof von Rom werde aber nicht aus Rekordlust reisen, betont Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, in einem Interview mit „Fides".

Es gehe dem Papst darum, aus einem tiefen Gefühl der Demut und des Gehorsams gegenüber seiner missionarischen Berufung die entsprechenden Länder zu besuchen, sagt Tagle im Interview mit Gianni Valente und Fabio Beretta für den Pressedienst der Päpstlichen Missionswerke. Die fast 40.000 Kilometer lange Reise, die ursprünglich für das Jahr 2020 geplant war, aber aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben werden musste, führt den Papst nach Asien und Ozeanien. „Diese Reise ist ein Akt der Demut vor dem Herrn, der uns ruft“, erklärte Tagle, und fügte hinzu, dass es Papst Franziskus weniger um körperliche Leistungsfähigkeit gehe, sondern um die Erfüllung seiner missionarischen Verpflichtungen, insbesondere gegenüber den „kleinen Herden“ der Kirche in diesen Regionen.

„Reise ist ein Akt der Demut vor dem Herrn, der uns ruft“

Die Bedeutung dieser Reise werde von vielen als eine Geste der Nähe zu den peripheren Kirchen verstanden, die oft in Ländern mit geringer christlicher Bevölkerung beheimatet seien, so Kardinal Tagle. Er wies darauf hin, dass Papst Franziskus mit diesen Besuchen nicht nur die katholische Gemeinschaft vor Ort ermutigen möchte, sondern auch die globale Kirche daran erinnert, dass das Christentum in Asien, wo zwei Drittel der Weltbevölkerung leben, tiefe Wurzeln hat. Die Menschen dort, oft arm und in schwierigen Umständen lebend, haben eine besondere Anziehungskraft für die Botschaft des Evangeliums.

Reiseländer mit religiöser Vielfalt

Die Reise führt den Papst zunächst nach Indonesien, das Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung. Trotz dieser religiösen Zusammensetzung herrscht in Indonesien ein friedliches Zusammenleben, das Papst Franziskus durch seinen Besuch weiter stärken möchte.

Von Indonesien aus wird der Papst nach Papua-Neuguinea reisen, einem Land mit einer jungen und dynamischen Kirche, die bereits Märtyrer hervorgebracht hat. Papua-Neuguinea beeindruckt durch seine kulturelle Vielfalt und den tiefen Respekt der Bevölkerung vor der Natur, ein Thema, das Papst Franziskus besonders am Herzen liegt.

Osttimor ist ein Land mit einer bewegten Geschichte, das durch den katholischen Glauben während seines Unabhängigkeitskampfes gestärkt wurde. Papst Franziskus wird hier die guten Beziehungen zwischen Kirche und Staat hervorheben.

Den Abschluss der Reise bildet ein Besuch in Singapur, einem der reichsten Länder der Welt, das sich durch seine Disziplin und den technologischen Fortschritt auszeichnet. Trotz des Wohlstands bleibt die religiöse Vielfalt gewahrt, und der Staat schützt die Glaubensgemeinschaften streng vor Übergriffen.

Durch diese Reise werde Papst Franziskus erneut zeigen, dass die Mission der Kirche keine geografischen oder demografischen Grenzen kenne, so Kardinal Tagle. Er sagt auch: „Wo die reale Möglichkeit des Martyriums besteht, breitet sich der Glaube aus.“ Die Reise werde deshalb nicht nur eine spirituelle Stärkung für die besuchten Gemeinden sein, sondern auch eine globale Botschaft der Demut, des Friedens und der Geschwisterlichkeit.

(fides – mg)

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27. August 2024, 10:55