Italien: Seenotrettung mit dem Segen des Papstes
Franziskus schickte eine Botschaft an Pater Mattia Ferrari, den geistlichen Begleiter von „Mediterranea Saving Humans“, der mit an Bord der „Mare Jonio“ ist. „Ich bete für Sie“, schrieb der Papst und dankte der NGO, die sich für die Rettung von Migranten auf See einsetzt, „für Ihr Zeugnis“.
Erste gemeinsame Mission
Das Schiff lief am Freitag aus dem Hafen der italienischen Stadt Trapani aus. „Mediterranea Saving Humans“, eine von Luca Casarini gegründete humanitäre Organisation, rettet seit 2018 Menschen auf der gefährlichen Überfahrt über das Meer. Die neue Mission wird von der Stiftung „Migrantes“ der italienischen Bischofskonferenz unterstützt. Auf See wird die „Mare Jonio“ von einem Hilfsschiff begleitet, das weitere Freiwillige und medizinisches Personal sowie einen Kulturvermittler und eine kleine Gruppe von Journalisten – darunter auch jemanden von Vatican News – an Bord hat.
Beim Verlassen der italienischen Gewässer machte „Mediterranea“ zwei wichtige Ankündigungen: Man werde angesichts der zunehmenden Misshandlung von Migranten in Tunesien nicht mehr mit der tunesischen Küstenwache bei Such- und Rettungsaktionen zusammenarbeiten. Und man werde keine Anordnungen zur Ausschiffung in Häfen außerhalb Siziliens mehr akzeptieren. Das Letztere richtet sich gegen Vorschriften der italienischen Regierung, die häufig die Ausschiffung von Migranten in Häfen anordnet, die weit vom Rettungsgebiet entfernt liegen.
Das Migrantendossier ist im Vatikan Chefsache
Obwohl es sich um das erste offizielle gemeinsame Projekt handelt, besteht die Zusammenarbeit zwischen der katholischen Kirche und „Mediterranea“ schon seit mehreren Jahren. Papst Franziskus hat sich oft mit Mitgliedern der Organisation getroffen und öffentlich seine Unterstützung bekundet. Im Jahr 2019 stellte er im Apostolischen Palast des Vatikans ein Kruzifix mit einer Schwimmweste auf, die ihm von „Mediterranea“ geschenkt wurde. Viele italienische Bischöfe haben ebenfalls ihre Unterstützung für die Organisation zum Ausdruck gebracht, die eng mit dem vatikanischen Dikasterium für den Dienst an der ganzheitlichen menschlichen Entwicklung zusammenarbeitet. Vor der Abfahrt besuchte der Bischof von Trapani, Pietro Maria Fragnelli, das Hilfsschiff, um es zu segnen und der Besatzung eine speziell angefertigte Ikone zu überreichen.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen haben allein im Jahr 2023 über 212.000 Migranten und Flüchtlinge versucht, das zentrale Mittelmeer von Algerien, Libyen und Tunesien aus zu überqueren. Mindestens dreitausend verloren dabei ihr Leben.
(vatican news – sk)
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