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Wortlaut: Angelus an Mariä Himmelfahrt

Lesen Sie hier die Katechese, die Papst Franziskus am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel gehalten hat, in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan.

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

 

Heute feiern wir das Hochfest der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria in den Himmel, und im Tagesevangelium betrachten wir das junge Mädchen aus Nazareth, das sich nach der Verkündigung des Engels auf den Weg macht, um ihre Cousine zu besuchen. Dieser Satz aus dem Evangelium ist wunderschön: „Sie machte sich auf den Weg“ (Lk 1,39).

Er bedeutet, dass Maria die Nachricht, die sie vom Engel erhalten hat, nicht als Privileg betrachtet. Im Gegenteil: Sie verlässt ihr Zuhause und macht sich auf den Weg, mit der Eile, die typisch ist für jemanden, der diese Freude anderen mitteilen möchte, und es kaum erwarten kann, sich in den Dienst der Cousine zu stellen.

„Maria geht uns auif dem Weg voraus“

In Wahrheit ist diese erste Reise auch eine Metapher für ihr ganzes Leben: Denn von diesem Moment an wird Maria nämlich immer unterwegs, immer in der Nachfolge Jesu unterwegs sein, als Jüngerin des Reiches Gottes. Und am Ende ihrer irdischen Pilgerreise steht die Aufnahme in den Himmel, wo sie zusammen mit ihrem Sohn für immer in den Genuss der Freude des ewigen Lebens kommt.

Brüder und Schwestern, wir dürfen uns Maria nicht „als unbewegliche Wachsfigur“ vorstellen. Vielmehr können wir in ihr „eine „Schwester“ sehen, „… mit abgetragenen Sandalen ... und so viel Müdigkeit ...“ (C. Carretto, Beata te che hai creduto, Rom 1983, S. 13), denn sie ist dem Herrn nachgefolgt, um ihren Brüdern und Schwestern zu begegnen und ihre Reise in der Herrlichkeit des Himmels zu beenden. So ist die selige Jungfrau die, die uns auf dem Weg vorausgeht – sie geht uns voraus! – und uns alle daran erinnert, dass auch unser Leben eine Reise ist, eine ständige Reise zur endgültigen Begegnung.

Bitten wir die Muttergottes, dass sie uns helfe auf dieser Reise zur Begegnung mit dem Herrn.

(vaticannews - skr)

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15. August 2024, 12:10

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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