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Rauch nach israelischem Bombardement im Südlibanon Rauch nach israelischem Bombardement im Südlibanon  (AFP or licensors)

Papst zum Konflikt im Heiligen Land: „Genug!“

Papst Franziskus ist äußerst besorgt über die Lage im Nahen Osten. Das betonte er zum wiederholten Mal bei seinem Mittagsgebet am Sonntag. Dabei gedachte er insbesondere der drusischen Gemeinschaft und erinnerte auch an die verheerende Explosion im Hafen von Beirut vor genau vier Jahren.

„Mit Sorge verfolge ich die Geschehnisse im Nahen Osten und hoffe, dass sich der Konflikt, der ohnehin schon furchtbar blutig und gewalttätig ist, nicht noch weiter ausweitet“, so der Papst vom Fenster des Apostolischen Palastes.

„Ich bete für alle Opfer, insbesondere für die unschuldigen Kinder, und spreche der drusischen Gemeinschaft im Heiligen Land und der Bevölkerung in Palästina, Israel und Libanon mein Mitgefühl aus. (…) Lassen Sie uns den Mut haben, den Dialog wieder aufzunehmen, damit im Gazastreifen und an allen Fronten ein sofortiger Waffenstillstand erreicht wird, Geiseln freigelassen werden und der Bevölkerung mit humanitärer Hilfe geholfen wird“, so der Papst, der in diesem Zusammenhang auch an den Bürgerkrieg und die schwierige Lage der Zivilbevölkerung in Myanmar erinnerte.

„Lassen Sie uns den Mut haben, den Dialog wieder aufzunehmen, damit im Gazastreifen und an allen Fronten ein sofortiger Waffenstillstand erreicht wird, Geiseln freigelassen werden und der Bevölkerung mit humanitärer Hilfe geholfen wird“

„Angriffe, auch gezielte Angriffe, und Tötungen können niemals eine Lösung sein. Sie helfen nicht, den Weg der Gerechtigkeit, den Weg des Friedens zu gehen, sondern schüren noch mehr Hass und Rache“, so Franziskus, bevor er appellierte: „Genug, Brüder und Schwestern! Genug! Lasst das Wort des Gottes des Friedens nicht im Keim ersticken, sondern lasst es die Zukunft des Heiligen Landes, des Nahen Ostens und der ganzen Welt sein! Krieg ist eine Niederlage!“

„Auch heute noch leidet das libanesische Volk so sehr!“

Zuvor hatte Franziskus an die Seligsprechung des maronitischen Patriarchen Stephan Doueihy am Freitag in Bkerke im Libanon erinnert. Der Patriarch, der als Reformer der maronitischen Kirche und Vorreiter der Ökumene gilt, hatte die maronitische Kirche zwischen 1670 bis 1704 „in einer schwierigen, auch von Verfolgung geprägten Zeit“ weise geleitet, würdigte Franziskus den neuen Seligen:

„Auch heute noch leidet das libanesische Volk so sehr! Ich denke vor allem an die Familien der Opfer der Explosion im Hafen von Beirut. Ich hoffe, dass der Gerechtigkeit und der Wahrheit bald Genüge getan wird“, so Franziskus, der seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass der neue Selige „den Glauben und die Hoffnung der Kirche im Libanon stärken und für dieses geliebte Land Fürsprache einlegen“ werde.

Figuren am Hafen von Beirut heute
Figuren am Hafen von Beirut heute

Am 4. August 2020 explodierte am Hafen von Beirut eine Halle, in der große Mengen an entzündlichem Material gelagert waren. Die Auswirkungen der Explosion, die das Hafenviertel komplett verwüstete, waren in der gesamten Stadt zu spüren. Mehr als 200 Menschen starben, Tausende wurden verletzt. Wenige Tage nach der Explosion trat die Regierung, die Demonstranten für die desolate Lage des Landes verantwortlich machten, zurück. Eine juristische Aufarbeitung des Unglücks steht noch aus.

Noch heute stehen die Ruinen von damals
Noch heute stehen die Ruinen von damals

(vatican news - cs)

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04. August 2024, 12:53