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Papst Franziskus ist in Indonesien angekommen

Nach gut 13 Flugstunden ist Papst Franziskus plangemäß in Indonesien angekommen. Um 11.19 Uhr Ortszeit (6.19 Uhr MESZ) am Dienstag setzte der Flieger mit dem Kirchenoberhaupt, seinem Gefolge und rund 70 Journalisten an Bord am Internationalen Flughafen von Jakarta „Soekarno-Hatta“ auf.

Begrüßt wurde Franziskus direkt im Flugzeug, das im zeremoniellen Bereich des Flughafens von Jakarta anhielt, durch den Apostolischen Nuntius Piero Pioppo und den Protokollchef von Indonesien. Anschließend verließ der Papst das Flugzeug wie mittlerweile gewohnt über den Lift mit seinem Rollstuhl.

Kinder begrüßen den Papst
Kinder begrüßen den Papst

Vor dem Flugzeug begrüßte ihn der indonesische Minister für religiöse Angelegenheiten; zwei Kinder in Tracht und weitere Würdenträger, darunter auch Jakartas Kardinal Ignatius Suharyo Hardjoatmodjo, hießen den Gast aus Rom Willkommen. Anschließend ging es für Franziskus in die rund 27 Kilometer entfernte Apostolische Nuntiatur in Jakarta, wo er während seines Indonesien-Aufenthaltes nächtigen wird. Den Planungen zufolge wird er dort eine Gruppe von Bedürftigen, Waisen und Migranten begrüßen, bevor er das Mittagessen zu sich nimmt. Weitere Termine stehen an diesem Dienstag nicht an.

Franziskus fährt in Richtung Nuntiatur ab
Franziskus fährt in Richtung Nuntiatur ab

Die Apostolische Nuntiatur befindet sich in der Nähe des Merdeka-Platzes im Zentrum Jakartas. Ihr Bau wurde im Oktober 1964 nach einem Entwurf des deutschen Architekten Hermann Bohnenkamp initiiert. Das Gebäude wurde am 29. Juni 1966 in Anwesenheit des damaligen Präsidenten Sukarno eingeweiht.

Papst Franziskus im Flieger
Papst Franziskus im Flieger

Im Flieger war Franziskus gut 13 Stunden zuvor durch die mitreisenden Journalisten mit einem Applaus begrüßt worden. Wie üblich begrüßte er die Mitreisenden einzeln, zahlreiche Geschenke wurden dabei überreicht, darunter eine Reproduktion einer Stele aus China aus dem 7. Jahrhundert und zwei Geschenke zum Thema Migration.

Hier Hören - Papst Franziskus ist in Indonesien angekommen (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Applaus und Begrüßung

Nach der Begrüßung der Besatzung und des Gefolges griff Franziskus zum Mikrofon und wandte sich an die rund 70 mitreisenden Journalisten und Kameraleute: „Ich danke Ihnen, dass Sie auf diese Reise gekommen sind. Ich danke Ihnen für Ihre Begleitung, ich glaube, es ist die längste Reise, die ich je unternommen habe“, sagte er, bevor er sie nacheinander an ihren Plätzen begrüßte. Dabei wurden dem Papst wie üblich zahlreiche Geschenke und Briefe überreicht.

Der Papst tauscht sich mit seinen Reisegefährten aus
Der Papst tauscht sich mit seinen Reisegefährten aus

Dazu gehörte auch ein besonderes Objekt, das die Journalistin Stefania Falasca aus China mitgebracht hatte. Sie überreichte die Reproduktion einer Stele aus Xian aus dem Jahr 635, ein antikes Zeugnis der Verkündigung des Evangeliums in dem großen asiatischen Land durch einen Missionar. Wie es im Text heißt, war sein Name Aluoben; er kam aus Persien, um die gute Nachricht auf chinesischem Boden zu verbreiten. „Da Qin“, heißt es an einer anderen Stelle des Textes auf der Stele: ein chinesischer Ausdruck für die Gemeinschaft der syrischen Kirche, die sich in jenem Jahrhundert in China niederließ. Dieses Geschenk hielt Franziskus besonders nahe bei sich, ein sichtbares Zeichen der immer wieder bekräftigten Zuneigung zu China und seinen Gläubigen.

Berührende Geschichten

Besonders gerührt reagierte Franziskus auch auf zwei weitere Geschenke, die mit der Tragödie der Migration zusammenhängen. Eines wurde von Clément Melki, Korrespondent der französischen Agentur AFP, überreicht, der 15 Tage lang die Arbeit der NGO SOS Méditerranée im Mittelmeer auf dem Schiff Ocean Viking begleitet hat. Er überreichte dem Papst eine Taschenlampe, eine von denen, die viele Flüchtlinge auf dem Meer benutzen, um ihren Weg zu beleuchten oder um bei Schiffbrüchen aufgefunden zu werden. „Das liegt mir sehr am Herzen“, sagte Franziskus, der das Drama der Migration schon immer aufmerksam verfolgt hat.

Berührende Geschichten hinter den Geschenken
Berührende Geschichten hinter den Geschenken

Die Journalistin des spanischen Senders Radio Cope, Eva Fernández, die für ihre stets originellen Geschenke an den Papst während der Flüge bekannt ist, wurde zur Botin für die Familie von Mateo, einem 11-jährigen Jungen aus Mocejón, einem Dorf in der Nähe von Toledo. Mateo wurde am 18. August während eines Fußballspiels mit seinen Freunden getötet. Bei dem Mörder handelte es sich offenbar um einen jungen Mann aus demselben Ort mit psychischen Störungen.

Der Fall sorgte jedoch für große Aufregung im Land, nachdem einige Politiker wenige Stunden später einige Migranten, die in einem nahe gelegenen Hotel in Mocejón wohnten, des Mordes beschuldigten. Die Familie des Opfers hat diese Version stets bestritten, was jedoch die Kontroverse über die Aufnahmepolitik nicht eindämmen konnte. Eva Fernández schenkte dem Papst das rote Fußballtrikot des Jungen mit der Nummer 11. Franziskus hörte sich die Geschichte an, segnete das Trikot und nahm, in seine Brust gedrückt, den Brief mit, den Mateos Mutter ihm geschickt hatte. Anschließend dann weiterer Applaus und noch ein Dank an die Medienleute, die ihn auf dieser langen Apostolischen Reise durch Asien und Ozeanien über etwa 33.000 km begleiten werden.

(vatican news - cs/sc)

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03. September 2024, 06:31