Ökumene: Papst Franziskus ermutigt zu gemeinsamer Feier von Ostern
Mario Galgano - Vatikanstadt
Damit will der Papst eine lang gehegte Hoffnung der Christenheit Wirklichkeit werden lassen, nämlich Ostern als zentrales Fest der Auferstehung Christi in Zukunft immer gemeinsam, also am selben Termin, zu begehen.
Eine Chance der Einheit für das Christentum
Papst Franziskus begrüßte die Anwesenden mit den Worten des heiligen Paulus und betonte die besondere Gelegenheit, die das Jahr 2025 für die gesamte Christenheit bietet. „Nächstes Jahr wird die Feier von Ostern aufgrund der Übereinstimmung der Kalender für alle Christen gemeinsam sein“, sagte der Papst. Diese seltene Konvergenz des westlichen und östlichen Kalenders im Jahr 2025, die es erlaubt, Ostern am selben Tag zu feiern, sieht der Papst als eine bedeutende Gelegenheit zur Förderung der Einheit.
Der Papst wies darauf hin, dass das Osterdatum bereits im Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. diskutiert wurde, da es schon damals unterschiedliche Traditionen gab. Die Gruppe „Ostern Gemeinsam 2025“ arbeitet darauf hin, dass diese einmalige Gelegenheit nicht verstreicht und dass Ostern nicht mehr nur in Ausnahmejahren gemeinsam gefeiert wird, sondern dies zur Regel wird.
Das Herz der Botschaft: Der Vorrang Gottes
In seiner Ansprache erinnerte der Papst die Anwesenden daran, dass Ostern nicht „unser“ Fest sei, sondern das Fest Christi. „Das Osterereignis hat stattgefunden, weil Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn gab“, zitierte Franziskus aus dem Johannesevangelium (Joh 3,16). Der Papst mahnte, sich nicht in „Kalendern“ und „Plänen“ zu verlieren, sondern den Primat Gottes in den Vordergrund zu stellen. Es gehe darum, sich von Christus den Weg zeigen zu lassen und den demütigen Ruf anzunehmen, Seine Jünger zu sein.
Aufruf zur Beharrlichkeit und Versöhnung
Franziskus appellierte eindringlich an die Vertreter der verschiedenen christlichen Konfessionen, beharrlich auf die Einheit hinzuarbeiten. Er warnte jedoch davor, dass jede Form von Dialog und Annäherung die bestehenden Spaltungen nicht weiter vertiefen dürfe. Er ermutigte die Gruppe, in ihrem Streben nach einer gemeinsamen Osterfeier nicht nachzulassen und den Schwerpunkt auf das Wesentliche zu legen: das gemeinsame Zeugnis der Auferstehung Christi.
Einheit als Zeugnis für die Welt
Papst Franziskus verwies abschließend auf die Bedeutung, die die Einheit für das Zeugnis der Kirche in der Welt habe. In Anlehnung an das hohepriesterliche Gebet Jesu (Joh 17,21) erinnerte er daran, dass die Christenheit in ihrer Einheit ein kraftvolles Zeichen für die Welt sein könne. Der Papst betonte, es sei notwendig, „gemeinsam zu gehen“, und dazu helfe es, auf Jerusalem zu blicken, den Ursprungsort der Verkündigung der Auferstehung.
Papst Franziskus schloss seine Ansprache mit einem persönlichen Dank an die Gruppe und bat darum, weiterhin für ihn zu beten, während er auch seinerseits für die Bemühungen der Gruppe beten werde.
Fazit: Ein Schritt in Richtung Versöhnung
Die gemeinsame Feier von Ostern 2025 bietet eine historische Gelegenheit, alte konfessionelle Gräben zu überwinden und ein Zeichen der Einheit zu setzen. Mit seinem Appell an Demut, Beharrlichkeit und den Vorrang Gottes ruft Papst Franziskus die christlichen Konfessionen dazu auf, sich auf das Wesentliche zu besinnen und in dieser besonderen Zeit gemeinsam als Zeugen des Glaubens aufzutreten. 2025 begeht die katholische Kirche das Heilige Jahr.
(vatican news)
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