Papst beendet Asienreise: Zurück in Rom
Mario Galgano - Vatikanstadt
Unmittelbar nach seiner Ankunft in Rom suchte der Papst die römische Marienbasilika Santa Maria Maggiore auf, um vor der Marienikone Salus Populi Romani zu beten. Damit dankte er der Gottesmutter für den erfolgreichen Abschluss seiner 45. Auslandsreise. Mit dem Gebet vor der ehrwürdigen Ikone knüpft der Papst, der aus dem Jesuitenorden stammt, an einen historischen Brauch von Jesuitenmissionaren an.
Ein Dankgebet in Santa Maria Maggiore
Franziskus war in Singapur, um die Katholiken des Landes zu ermutigen, die etwa 3,5 Prozent der knapp 6 Millionen Einwohner ausmachen, und gleichzeitig die Tradition des interreligiösen Zusammenlebens in Singapur zu betonen.
Einer Volkszählung aus dem Jahr 2020 zufolge machen Buddhisten etwa 31 Prozent der Bevölkerung aus, Christen 19 Prozent und Muslime 15 Prozent, während sich etwa ein Fünftel der Bevölkerung zu keiner Religion bekennt. Der erste lateinamerikanische Papst der Geschichte vermittelte in einem der wohlhabendsten Länder der Welt eine überwiegend positive Botschaft. Er lobte die wirtschaftliche Entwicklung Singapurs und richtete nur einen einzigen öffentlichen Appell an das Land: Es solle seine eingewanderten Arbeitnehmer mit Würde und einem gerechten Lohn behandeln.
Kontroverse Themen vermieden
In seinen öffentlichen Äußerungen vermied er kontroverse Themen wie die Anwendung der Todesstrafe in Singapur, die Franziskus unter allen Umständen für „unzulässig“ erklärt hat. Franziskus hat bei seinen Besuchen in Ländern, in denen die Todesstrafe angewandt wird, darunter Bahrain, die Ablehnung der Todesstrafe durch die Kirche zur Sprache gebracht.
Ein dichtes Programm
Am ersten Tag seines Aufenthaltes in Singapur, am Mittwoch, 11. September, stand in seinem Quartier nur ein privates Treffen mit seinen Mitbrüdern des Jesuitenordens auf dem Programm.
Am Donnerstag begann der Tag mit der offiziellen Begrüßungszeremonie beim Parlament und der Ansprache vor Autoritäten und dem diplomatischen Korps bei der rund 10 Kilometer entfernten National University of Singapore. Danach ging es zurück ins St. Francis Xavier Retreat Centre, wo Franziskus nach einem Besuch des ehemaligen Premierministers des Landes das Mittagessen einnahm. Nachmittags dann die große Messe im Stadion von Singapur, zu der über 50.000 Menschen gekommen waren. Anschließend, in Singapur war es da bereits Abend, fuhr Franziskus wieder in sein Quartier zurück, weitere Termine standen nicht auf dem Programm.
Weiter ging es dann am Freitag mit einem Treffen mit den Kirchenleuten Singapurs in dem Exerzitienhaus, in dem der Papst während seines Aufenthaltes in Singapur residierte. Anschließend verabschiedete Franziskus sich vom Personal des Hauses, um direkt vor seinem Abflug noch zwei weitere Termine wahrzunehmen: den Besuch eines Altenheims und das große interreligiöse Treffen mit der Jugend des Landes im Catholic Junior College. Danach fuhren der Papst und seine Begleiter zum Flughafen, von wo aus sein Flieger um 12.25 Uhr (Ortszeit), mit einer guten halben Stunde Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Reiseplan, abhob. Gegen 19 Uhr wird er dann wieder in Rom erwartet.
Die längste Reise
Die 12-tägige Reise von Franziskus führte ihn nach Indonesien, Papua-Neuguinea und Osttimor, bevor er nach Singapur kam. Mit 32.814 Flugkilometern ist diese Reise die längste und weiteste seines Pontifikats und eine der längsten päpstlichen Reisen überhaupt, was die Anzahl der Reisetage und die zurückgelegten Entfernungen angeht. Nur einige der Reisen von Johannes Paul II. in den 1980er Jahren waren länger.
- aktualisiert um 19.42 und um 20.19 Uhr -
(vatican news)
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