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Papst würdigt in Auschwitz gestorbene deutsche Ordensfrau

Sie ist weniger bekannt als die heilige Edith Stein, doch auch sie war eine deutsche Ordensfrau, die im KZ Auschwitz starb. An diesem Samstag hat Papst Franziskus Schwester Angela Autsch gewürdigt.

In einer Video-Botschaft zur Eröffnung des Internationalen Eucharistischen Kongresses in Quito, der Hauptstadt von Ecuador, sprach der Papst zunächst davon, dass uns die Kommunion zur Geschwisterlichkeit mit anderen Menschen dränge. Dann sagte er, ihm falle in diesem Zusammenhang Angela Autsch ein.

„Noch vor ihrer Verhaftung, als das Böse, das sich in der Welt abzeichnete, bereits offenkundig war, lud sie ihre Verwandten und Bekannten ein, sich mit einfachen, aber in bestimmten Bereichen gefährlichen Gesten gegen dieses Böse aufzulehnen. Dabei sollten sie dem Sakrament des Altars so nahe wie möglich kommen; sie sollten sich auflehnen, indem sie die Kommunion empfingen.“

Der Engel von Auschwitz
Der Engel von Auschwitz

Ein Netz des Widerstands, das der Feind nicht zerstören kann

Die Mahnung der deutschen Ordensfrau zur häufigen Kommunion habe für sie bedeutet, „ein Netz des Widerstands zu organisieren, das der Feind nicht zerstören kann“, so der Papst.


„Es sind diese einfachen Gesten, die uns bewusster machen, dass, wenn ein Glied leidet, der ganze Leib mit ihm leidet. Sie sind es, die uns helfen, mit Christus das Kreuz zu tragen wie Simon von Zyrene. Christus hat die Last des Schmerzes der Welt auf sich genommen, um die Welt zu heilen. Schwestern, Brüder, lasst uns diese Lektion lernen, lasst uns diese radikale Geschwisterlichkeit mit Gott und unter den Menschen wiederfinden.“

Engel von Auschwitz

Maria Cäcilia Autsch (1900-44) stammte aus Westfalen; ihr Ordensname lautete Schwester Angela vom Heiligen Herzen Jesu. Sie wurde 1940 wegen „Führerbeleidigung und Wehrkraftzersetzung“ zunächst im KZ Ravensbrück und später im KZ Auschwitz inhaftiert. Dort stand sie ihren Mitgefangenen bei, was ihr den Beinamen „Engel von Auschwitz“ einbrachte. Sie starb Ende 1944 während eines Bombardements in Auschwitz an Herzversagen, ihr Leichnam wurde im Krematorium des KZ verbrannt. Für sie ist ein Seligsprechungsverfahren im Gang.

(vatican news – sk)
 

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08. September 2024, 17:03