Wortlaut: Papst im Tunnel zwischen Moschee & Kathedrale in Jakarta
Liebe Brüder und Schwestern,
ich beglückwünsche euch alle, denn dieser „Tunnel der Freundschaft“ möchte ein Ort des Dialogs und der Begegnung sein.
Wenn wir an einen Tunnel denken, dann stellen wir uns wahrscheinlich einen dunklen Gang vor, der uns, besonders, wenn wir allein sind, Angst machen kann. Hier ist es jedoch anders, denn alles ist hell erleuchtet. Ich möchte euch jedoch sagen, dass ihr selbst das Licht seid, das ihn erhellt, mit eurer Freundschaft, mit der Eintracht, die ihr pflegt, mit eurer gegenseitigen Unterstützung und mit eurem gemeinsamen Unterwegssein, das euch am Ende des Weges zum vollen Licht führt.
Als Gläubige, die wir verschiedenen religiösen Traditionen angehören, haben wir eine Aufgabe zu erfüllen: Wir müssen allen helfen, den Blick beim Durchqueren des Tunnels auf das Licht zu richten. So können wir am Ende des Weges in denjenigen, die neben uns gegangen sind, einen Bruder, eine Schwester erkennen, mit denen wir das Leben teilen und gegenseitige Hilfsbereitschaft üben können.
Den vielen Zeichen der Bedrohung, den dunklen Zeiten, setzen wir das Zeichen der Geschwisterlichkeit entgegen, die, indem sie den Anderen annimmt und seine Identität respektiert, ihn zu einem gemeinsamen Weg anregt, der in Freundschaft beschritten wird und zum Licht führt.
Ich danke allen, deren Handeln getragen ist von der Überzeugung, dass man in Harmonie und Frieden leben kann, und die sich der Notwendigkeit einer geschwisterlicheren Welt bewusst sind. Und ich hoffe, dass unsere Gemeinschaften immer offener für den interreligiösen Dialog werden und zu einem Symbol für das friedliche Zusammenleben, das Indonesien auszeichnet.
Ich bete zu Gott, dem Schöpfer aller, er möge alle segnen, die diesen Tunnel im Geist der Freundschaft, der Harmonie und der Geschwisterlichkeit durchschreiten. Danke!
(vatican news)
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