Papst an Ordensleute: „Um nicht zu verknöchern oder zu versauern“
Die Passionisten verstünden es, „die Gegenwart des auferstandenen Gekreuzigten in den Leiden unserer Zeit zu verkünden“, erinnerte der Papst bei der Audienz. Und er ging auf aktuelle globale Herausforderungen wie Armut und Kriege ein.
„Wir kennen das Ausmaß und die Verwüstung dieses Leidens von der Armut, den Kriegen, dem Seufzen der Schöpfung, der perversen Dynamik, die zu Spaltungen zwischen den Menschen und zur Ausgrenzung der Schwachen führt. Lasst uns alles tun, um zu verhindern, dass der Schmerz unserer Brüder sinnlos bleibt und sich in eine Verschwendung von Menschlichkeit und Verzweiflung auflöst. In den Windungen dieses Schmerzes ging Christus leidend und gekreuzigt hindurch, indem er in der Liebe jeden Schmerz durchdrang und ihm einen Sinn gab, der aus Liebe dargebracht wurde.“
Keine Angst vor neuen Wegen
Franziskus ermutigte die Ordensleute dazu, das Charisma ihres Gründers, des heiligen Paul vom Kreuz, lebendig zu halten. Dabei sollten sie auch „neue Wege“ der Evangelisierung beschreiten: Niemand dürfe ausgeschlossen werden, es gelte so viele Menschen wie möglich zu erreichen.
„Ohne auf die üblichen Methoden des pastoralen Handelns zu verzichten, wünsche ich Ihnen, dass Sie auch neue Wege finden und neue Möglichkeiten schaffen, um die Begegnung zwischen den Menschen und die Begegnung mit dem Herrn zu erleichtern, der niemanden im Stich lässt, sondern will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (vgl. 1 Tim 2,4).“
Der Papst wünschte den Ordensleuten neuen Elan bei dieser Aufgabe, um zu vermeiden, „zu verknöchern und zu versauern“, wie er formulierte. Sie sollten „auf die Straßen, Plätze und Gassen der Welt hinausgehen“. Dieses Hinausgehen könne „jedoch nur dann wirksam sein, wenn es aus der Fülle der Liebe zu Gott und den Menschen erwächst, die im kontemplativen Leben, in den brüderlichen Beziehungen der Gemeinschaft und in der gegenseitigen Unterstützung gelebt wird“, so der Papst.
Hoffnung
Hauptmerkmal des 1720 gegründeten Ordens „Kongregation vom Leiden Jesu Christi“, der Priester und Laienbrüder umfasst, ist die besondere Verehrung des Leidens Christi. Eine besondere Beziehung zum Charisma der Passionisten habe die Tugend der Hoffnung, ergänzte der Papst:
„Ihr theologischer Grund ist in der Tat der Tod und die Auferstehung Christi. Das Blut und das Wasser, die aus seinem Herzen fließen, sagen, dass das Leben über den Tod hinaus weitergeht, dass die Liebe in der Gabe des Geistes über die Menschheit ausgegossen wird und sich mit einer Kraft mitteilt, die niemand ausschalten kann. Wenn nichts im Menschen die Fähigkeit zu lieben unterdrücken kann, dann ist nichts verloren, alles findet Sinn und Wert, alles ist gerettet. Auf dieser Gewissheit des Glaubens ruht die Hoffnung“, erinnerte Franziskus.
(vatican news – pr)
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