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Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Freitag beim Papst Präsident Wolodymyr Selenskyj an diesem Freitag beim Papst  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst traf Selenskyj: „Möglichkeiten, den Krieg zu beenden“

Papst Franziskus hat an diesem Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Vatikan empfangen. Dabei sei es um Möglichkeiten des Friedens gegangen, teilte der Vatikan im Anschluss mit.

„Bei den Gesprächen im Staatssekretariat ging es um den Stand des Krieges und die humanitäre Lage in der Ukraine sowie um die Möglichkeiten, den Krieg zu beenden und einen gerechten und stabilen Frieden im Land zu erreichen. Darüber hinaus wurden auch einige Fragen des religiösen Lebens in der Ukraine erörtert.“

Kurz und eher sachlich fasst der Vatikan die Begegnung des ukrainischen Präsidenten mit Franziskus an diesem Freitag zusammen. Selenskyj traf nach dem Papst im Staatssekretariat noch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den vatikanischen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Richard Gallagher. Insgesamt habe der Besuch des Präsidenten der Ukraine im Staatssekretariat 35 Minuten gedauert.

„Frieden ist eine zerbrechliche Blume“

Franziskus, der regelmäßig zu Frieden für die Ukraine und zum Gebet für die dort leidende Bevölkerung aufruft, schenkte Selenskyj den Bronzeabguss einer zart aufblühenden Blume mit der Inschrift „Frieden ist eine zerbrechliche Blume“ sowie, neben anderen Texten, seine diesjährige Friedensbotschaft. Selenkyj schenkte Franziskus ein Ölgemälde mit der Darstellung „Das Massaker von Bucha. Die Geschichte von Marichka“.

Hier zum Nachhören
Ebenfalls beim Papst war an diesem Freitag der spanische Regierungschef Pedro Sánchez
Ebenfalls beim Papst war an diesem Freitag der spanische Regierungschef Pedro Sánchez

Ukraine und Heiliger Stuhl 

Es handelt sich um das vierte Treffen zwischen Papst Franziskus und Präsident Selenskyj. Drei der Begegnungen, inklusive die an diesem Freitag, fanden im Vatikan statt (2020, 2023, 2024), eine weitere im vergangenen Juni auf dem G7-Gipfel in Apulien (2023). 

Der Heilige Stuhl hat sich im Zuge des Krieges in der Ukraine als möglicher Vermittler für Verhandlungen angeboten und im Bereich der humanitären Hilfe, bei der Rückführung entführter Kinder und von Kriegsgefangenen in die Ukraine engagiert. Franziskus hat dabei stets an seiner Hoffnung festgehalten, dass sich Frieden für die Ukraine auf dem Verhandlungsweg erreichen lasse. Als Friedensbeauftragten schickte er den italienischen Kardinal Zuppi nach Kyiv, Moskau, Washington und Peking. Als das ukrainische Parlament zuletzt einen Zweig der russisch-orthodoxen Kirche in der Ukraine verbot, sah der Vatikan die Religionsfreiheit in dem Staat als beeinträchtigt an. 

Selenskyj an diesem Freitag im Vatikan
Selenskyj an diesem Freitag im Vatikan

Selenskyj wirbt für „Siegesplan“ 

Wolodymyr Selenskyj reist derzeit mit der Bitte um mehr Militärhilfe durch mehrere europäische Länder. Für diesen Freitag wurde er in Berlin zu einem Treffen mit Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier erwartet. Das Treffen in Berlin war nach Absage des US-Präsidenten angesetzt worden, den Selenskyj eigentlich am Samstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein treffen wollte. Joe Biden konnte allerdings wegen des Hurrikans „Milton“ nicht anreisen. Selenkyj fuhr deshalb stattdessen nach Berlin.

Gegenüber Selenskyjs Absicht, mit weitreichenden westlichen Waffen auch Ziele in Russland angreifen zu können, hatte sich Bundeskanzler Scholz bisher zurückhaltend gezeigt. Auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte und der britische Premierminister Keir Starmer, die Selenskyj diesen Donnerstag traf, hielten sich in dieser Frage zurück. Laut Rutte gehe es bei Selenskyjs „Siegesplan“ nicht nur um die Ukraine, sondern auch um „die Verteidigung des Westens und darum, wie wir sicher bleiben“, referierte der NATO-Generalsekretär.

Am Tag vor dem Besuch des ukrainischen Präsidenten  im Vatikan empfing Papst Franziskus am Donnerstag den Großerzbischof von Kiew-Halytsch Swjatoslaw Schewtschuk, das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, im Vatikan in Audienz. Im Mittelpunkt standen dabei laut Schewtschuk humanitäre Fragen und die weitere Unterstützung der Ukraine.

(vatican news – pr)

 

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11. Oktober 2024, 13:25