Papst und Zhaparov: Beziehungen zwischen Vatikan und Kirgisistan vertiefen
Mario Galgano - Vatikanstadt
Anschließend traf der kirgisische Staatschef den vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Erzbischof Paul Richard Gallagher, den Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten und internationalen Organisationen.
Fokus auf Gesundheitswesen, Bildung und Kultur
Das Treffen zwischen dem Papst bzw. danach Kardinal Parolin und der kirgisischen Delegation verlief in freundschaftlicher und konstruktiver Atmosphäre. Ein zentrales Thema sei die Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitswesen, Bildung und Kultur gewewen. Diese Bereiche hätten für den Vatikan und Kirgistan eine hohe Priorität, da sie nicht nur das soziale und wirtschaftliche Wohlergehen der Bevölkerung fördern, sondern auch den interkulturellen und interreligiösen Dialog unterstützen.
Im Gesundheitswesen plane die katholische Kirche in Kirgisistan, ihre Rolle in der Entwicklung von medizinischen Einrichtungen in Kirgisistan weiter auszubauen. Dabei stünden insbesondere die Unterstützung von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in abgelegenen Regionen im Vordergrund, wo der Zugang zu medizinischer Versorgung begrenzt ist. Auch die Bildung spiele eine entscheidende Rolle in der Zusammenarbeit. Der Vatikan hat in vielen Ländern Partnerschaften durch katholische Schulen und Universitäten aufgebaut, die darauf abzielen, Bildung und Wertebildung zu fördern. Kirgisistan könnte von diesem Netzwerk profitieren, insbesondere durch den Ausbau von Bildungsinitiativen, die auf sozialen Zusammenhalt und die Stärkung von Minderheiten abzielen würden.
Auch der kulturelle Austausch sei ein zentrales Anliegen beider Seiten. Kirgisistan verfügt über eine reiche Tradition, die von seiner nomadischen Geschichte und seiner Lage an der Seidenstraße geprägt ist. Der Vatikan, als kulturelles Zentrum der katholischen Welt, sehe in der Förderung des kulturellen Dialogs eine Möglichkeit, Brücken zwischen verschiedenen Traditionen und Religionen zu bauen.
Internationale Themen und Friedensförderung
Neben der bilateralen Zusammenarbeit tauschten sich die Gesprächspartner auch über internationale Fragen aus, die derzeit die globale Agenda bestimmen. Besonderes Augenmerk lag auf den anhaltenden Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt und den damit verbundenen humanitären Herausforderungen. Papst Franziskus betonte die Dringlichkeit, sich weiterhin für den Frieden einzusetzen und humanitäre Hilfe für die von Konflikten betroffenen Bevölkerungen zu leisten.
In diesem Zusammenhang wurde die wichtige Rolle von Kirgisistan hervorgehoben, das im Herzen Zentralasiens eine Schlüsselrolle bei der Stabilisierung der Region spielt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Vatikan und Kirgisistan könnte dazu beitragen, in diesem Teil der Welt Friedensinitiativen zu unterstützen, insbesondere durch interreligiösen Dialog und diplomatische Bemühungen. Beide Seiten betonten die Bedeutung eines dringenden Engagements für die Friedensförderung und die Notwendigkeit, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um humanitäre Krisen zu bewältigen.
Die katholische Kirche in Kirgisistan
Die katholische Kirche ist in Kirgisistan eine kleine, aber bedeutende Gemeinschaft. Mit rund 1.500 Katholiken in einem überwiegend muslimischen Land hat sie eine lange Tradition, die auf die Zeit der Sowjetunion zurückgeht, als katholische Einwanderer – insbesondere Deutsche und Polen – nach Zentralasien kamen. Heute zählt die katholische Kirche in Kirgisistan zu den Minderheitskirchen und ist Teil der Apostolischen Administratur Kirgisistan, die im Jahr 1997 gegründet wurde. Diese ist direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt und hat ihren Sitz in der Hauptstadt Bischkek.
Trotz ihrer geringen Größe leistet die katholische Kirche in Kirgisistan wichtige Arbeit in den Bereichen Bildung, Soziales und interreligiöser Dialog. Sie betreibt unter anderem ein Waisenhaus und engagiert sich in karitativen Projekten, die vor allem benachteiligten Bevölkerungsgruppen zugutekommen. Darüber hinaus pflegt die Kirche enge Beziehungen zu anderen religiösen Gemeinschaften und setzt sich für das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Glaubensrichtungen im Land ein.
Papst Franziskus würdigte in dem Treffen mit Präsident Zhaparov die Rolle der katholischen Kirche in Kirgisistan und hob hervor, wie wichtig es sei, dass die kleine katholische Gemeinschaft in einem Land, in dem der Islam die dominierende Religion ist, weiter gestärkt werde. Der Dialog zwischen den Religionen und das gemeinsame Streben nach dem Wohl der Gesellschaft seien Schlüsselfaktoren für den sozialen Frieden in Kirgisistan.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.