Papst: Firmung, Beginn der aktiven Teilhabe am kirchlichen Leben
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Die Firmung ist für jeden Gläubigen das, was Pfingsten für die ganze Kirche war,“ stellte Franziskus zu Beginn seiner Überlegungen klar. „Sie bekräftigt die durch die Taufe erfolgte Eingliederung in Christus und die Kirche sowie die Teilhabe am prophetischen, königlichen und priesterlichen Amt Christi. Sie vermittelt die Fülle der Gaben des Geistes. Wenn also die Taufe das Sakrament der Geburt ist, so ist die Firmung das Sakrament des Wachstums.“
Das unauslöschliche Siegel, das durch die Salbung mit Chrisam unter Auflegung der Hand der Seele eingeprägt wird, sei also Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus. Und gerade deshalb müsse es einen Beginn, und nicht einen Abschied markieren, so der Papst, der in diesem Zusammenhang vor einem weitverbreiteten Phänomen unserer Zeit warnte:
Sakrament der Firmung darf nicht wie eine "Letzte Ölung" sein...
„Das Problem besteht darin, wie sichergestellt werden kann, dass das Sakrament der Firmung in der Praxis nicht auf eine ,Letzte Ölung' reduziert wird – also auf das Sakrament des ,Austritts' aus der Kirche. Man nennt es das ,Sakrament des Abschieds', weil die jungen Leute, sobald sie es erhalten haben, gehen und dann erst für die Hochzeit wiederkommen. Das wird oft gesagt... Aber wir müssen dafür sorgen, dass es der Beginn einer Teilnahme, einer aktiven Teilnahme am Leben der Kirche ist. Ein Ziel, das uns angesichts der gegenwärtigen Situation in der Kirche unmöglich erscheinen mag, was aber nicht bedeutet, dass wir aufhören sollten, danach zu streben. Dies wird nicht auf alle Firmlinge zutreffen, ob sie nun Kinder oder Erwachsene sind, aber es ist wichtig, dass es zumindest für einige so sein wird, die dann zur ,Seele' ihrer Gemeinschaft werden.“
Laien: Helfer bei der Vorbereitung auf das Firmsakrament
Als konkrete Stütze bei der Vorbereitung auf dieses Sakrament schlug der Papst die Hilfe von Laien vor: „Menschen, die das Sakrament der Firmung, das sie als Jugendliche empfangen haben, in sich aufblühen ließen,“ wie er betonte.
„Mit der Firmung und der Salbung haben wir – wie uns der Apostel versichert – auch das Pfand des Geistes empfangen, den er an anderer Stelle als ,Erstlingsgabe' bezeichnet. Wir müssen dieses Pfand „ausgeben“, diese Erstlingsgabe genießen und dürfen die empfangenen Charismen und Talente nicht unter der Erde vergraben,“ so der Rat von Papst Franziskus, der dann noch folgenden Wunsch zum Ausdruck brachte:
„Das ist ein schönes Ziel für das Heilige Jahr: Die Asche der Gewohnheit und der Untätigkeit abzuschütteln, um wie die Fackelträger bei den Olympischen Spielen Träger der Flamme des Geistes zu werden. Der Geist helfe uns, ein paar Schritte in diese Richtung zu gehen!“
(vaticannews – skr)
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