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„Hierarchie und Laien nicht gegeneinander ausspielen“

Papst Franziskus fordert dazu auf, in der Kirche die Hierarchie nicht gegen die Laien auszuspielen. Das sagte er bei der Eröffnung der Arbeiten der Synodenvollsammlung am Mittwoch im Vatikan.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Dass er zu dieser Vollversammlung auch „eine beträchtliche Anzahl von Laien und Personen des geweihten Lebens, Männer und Frauen“, als Vollmitglieder einberufen habe, stehe im Einklang mit dem, was das Konzil über das Bischofsamt gelehrt habe, bekräftigte Franziskus. „Der Bischof, das Prinzip und die sichtbare Grundlage der Einheit der Teilkirche, kann seinen Dienst nur im Volk Gottes und mit dem Volk Gottes ausüben.“

„Es geht gewiss nicht darum, den einen durch den anderen zu ersetzen“

„Es geht gewiss nicht darum, den einen durch den anderen zu ersetzen, etwa nach dem Motto: Jetzt sind wir dran! Vielmehr sind wir aufgefordert, uns gemeinsam in einer symphonischen Kunst zu üben, in einer Komposition, die uns alle im Dienst der Barmherzigkeit Gottes vereint, je nach den verschiedenen Ämtern und Charismen, die der Bischof zu erkennen und zu fördern die Aufgabe hat.“

Bischöfe könnten ihr Amt nicht ausüben, als bräuchten sie sich mit nichts und niemandem ins Benehmen zu setzen. „Der Bischof kann sich, wie jeder andere Christ auch, niemals ohne die anderen denken. So wie niemand allein gerettet wird, braucht die Verkündigung des Heils alle, und zwar so, dass alle gehört werden.“

„Neue Formen bischöflicher Amtsausübung werden zu bestimmen sein“

Dass auch Nichtbischöfe an der Synode teilnähmen, tue der „bischöflichen Dimension“ keinen Abbruch, beteuerte der Papst. Es gehe nicht darum, die Autorität von Bischöfen irgendwie einzuschränken.

„Vielmehr signalisiert es die Form, die die Ausübung der bischöflichen Autorität in einer Kirche annehmen soll, die sich bewusst ist, dass sie konstitutiv relational und daher synodal ist… Verschiedene Formen der kollegialen und synodalen Ausübung des bischöflichen Amtes (in den Teilkirchen, in Zusammenschlüssen von Kirchen, in der Gesamtkirche) werden zu gegebener Zeit zu bestimmen sein“, kündigte Franziskus an.

Ein Lernprozess

Und er rief die Teilnehmenden zu Offenheit für den Heiligen Geist und zu Demut auf. Die Einrichtung der Bischofssynode habe sich im Lauf von fast sechzig Jahren „als sehr fruchtbar erwiesen“. Wichtig sei, dass sie nicht nur aus periodischen Ereignissen bestehe, sondern einen „Prozess“ darstelle.

„Der synodale Prozess ist auch ein Lernprozess, in dessen Verlauf die Kirche lernt, sich selbst besser kennenzulernen und die Formen des pastoralen Handelns zu erkennen, die für die ihr von ihrem Herrn anvertraute Sendung am besten geeignet sind. Dieser Lernprozess betrifft auch die Formen der Ausübung des Amtes der Hirten, insbesondere der Bischöfe.“

(vatican news)
 

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02. Oktober 2024, 16:56