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Hoffnung über den Horizont hinaus Hoffnung über den Horizont hinaus 

„Hoffnung ist Geschenk, das Gott uns täglich anbietet“: Papst zum Heiligen Jahr

Die Hoffnung ist ein Geschenk und zugleich eine Aufgabe für jeden Christen. Das schreibt Papst Franziskus mit Blick auf das bevorstehende Heilige Jahr 2025 im Vorwort zu einem neuen Buch, das Texte von ihm zum Thema Hoffnung versammelt. Thema des Jubeljahres ist „Pilger der Hoffnung“.

Franziskus betonte die zentrale Bedeutung der christlichen Tugend der Hoffnung in Zeiten globaler Krisen. Die gegenwärtigen weltpolitischen Konflikte, die der Papst abermals als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnete, seien Anlass für düstere Resignation und Zynismus. Christen müssten dem aktiv entgegenwirken, und zwar durch Hoffnung, die zugleich Geschenk und Aufgabe sei.

„Hoffen heißt, das Wunder auszukosten“

„Hoffen ist in Wirklichkeit kein bloßer Akt des Optimismus“ erklärte der Papst und verwies auf Redensarten wie „hoffentlich schaffe ich die Prüfung“ oder „hoffentlich ist schönes Wetter“. „Nein, Hoffen heißt, auf etwas zu warten, das uns bereits geschenkt wurde: das Heil in Gottes ewiger und unendlicher Liebe.“  Diese Liebe sei „das Scharnier, auf dem die Welt steht, trotz aller Bosheit und Schändlichkeit, die durch unsere Sünden als Männer und Frauen verursacht werden. Hoffen heißt also, dieses Geschenk, das Gott uns jeden Tag macht, anzunehmen. Hoffen heißt, das Wunder auszukosten, von einem Gott geliebt, gesucht und gewollt zu werden, der sich nicht in seinem undurchdringlichen Himmel verschlossen hat, sondern Fleisch und Blut, Geschichte und Tage geworden ist, um unser Los zu teilen.“

„Hoffnung öffnet uns für unvorstellbare Horizonte“

Franziskus schrieb, zwei besondere, nicht getaufte „Zeugen der Hoffnung“ hätten ihm persönlich besonders viel Hoffnung gegeben. Zwei Väter, einer Israeli, der andere Palästinenser.  Rami und Bassam haben beide im Israel-Palästina-Konflikt eine Tochter verloren. „Und doch sind sie im Namen ihres Schmerzes, des Leids, das sie beim Tod ihrer beiden kleinen Töchter - Smadar und Abir - empfunden haben, zu Freunden, ja zu Brüdern geworden: Sie leben Vergebung und Versöhnung als eine konkrete, prophetische und authentische Geste“, erklärte Franziskus, der die beiden im März 2024 in Audienz empfangen hatte. „Die Begegnung mit ihnen hat mir so viel gegeben, so viel Hoffnung. Ihre Freundschaft und Brüderlichkeit haben mich gelehrt, dass der Hass nicht das letzte Wort haben darf. Die Versöhnung, die sie als Einzelne erfahren, ist eine Prophezeiung einer größeren und umfassenderen Versöhnung und ein unbesiegbares Zeichen der Hoffnung. Und Hoffnung öffnet uns für unvorstellbare Horizonte.“

Das Buch „La speranza è una luce nella notte” („Die Hoffnung ist ein Licht in der Nacht“) ist im Vatikanverlag LEV erschienen, zusammen mit einem zweiten („La fede è un viaggio", „Der Glaube ist eine Reise“), das ebenfalls anlässlich des Heiligen Jahres 2025 zusammengestellt wurde. Es handelt sich um zwei Sammelbände mit Auszügen aus Reden und Predigten von Papst Franziskus.

(vatican news – gs)

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06. November 2024, 11:51