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Emma Bonino Emma Bonino 

Papst besucht italienische Politikerin Bonino

Überraschend hat Papst Franziskus an diesem Dienstag die Politikerin Emma Bonino in ihrem Haus in Rom besucht.

Auf dem Rückweg von der Gregoriana-Universität, die Franziskus am Morgen besuchte, legte der Papst auf eigenen Wunsch einen Zwischenstopp bei der früheren EU-Kommissarin und italienischen Außenministerin ein und besuchte diese in ihrer Wohnung im Zentrum Roms. Nach dem Treffen sagte er Passanten vor Boninos Haus, es gehe Bonino „sehr gut“, sie sei „immer sehr freundlich“.

Die 76-jährige Bonino war kürzlich aus dem römischen Krankenhaus Santo Spirito entlassen worden, wo sie aufgrund von Atembeschwerden intensivmedizinisch behandelt worden war. Ende letzten Jahres hatte die ehemalige Senatspräsidentin mitgeteilt, eine langjährige Lungenkrebserkrankung überwunden zu haben.

Mehrere Begegnungen

Auch trafen sich beide schon im Vatikan. So nahm die ehemalige Außenministerin am 4. November 2015 an der Generalaudienz teil und stellte neue Initiativen zugunsten von Flüchtlingskindern der Stiftung „La fabbrica della pace“ vor. Bei einem informellen Treffen in der Casa Santa Marta im Vatikan lobte Franziskus im Jahr 2015 Bonino für deren Einsatz für Migranten. Emma Bonino, so Franziskus bei dieser Gelegenheit, „hat Italien den besten Dienst erwiesen, um Afrika kennenzulernen“. Am 8. November 2016 empfing der Papst die Politikerin in einer Privataudienz im Apostolischen Palast, bei der es ebenfalls um die Frage der Migration ging. Nach Bekanntwerden ihrer Krankheit im Jahr 2015 hatte der Papst die einstige Vorkämpferin für die Legalisierung von Abtreibungen in Italien angerufen und mit Bezug auf ihren Gesundheitszustand ermutigt, durchzuhalten.

Partei „Partito Radicale“

Die politische Karriere Boninos begann in den 1970er Jahren in der Partei „Partito Radicale“, die sich bei Volksabstimmungen für eine Legalisierung von Abtreibungen und zivile Ehescheidungen einsetzte. Bonino ließ sich damals wegen einer Abtreibung verhaften und wurde so zu einer Leitfigur des Protests gegen das Abtreibungsverbot. 1975 gehörte sie zu den Gründern eines Informationszentrums für Sterilisierung und Abtreibung. Bis 2022 bekleidete Bonino verschiedene politische Ämter auf EU-Ebene oder im italienischen Parlament, zuletzt als Senatorin in Rom.

Die Partei „Partito Radicale“ setzte sich zudem für zivilere Haftbedingungen in italienischen Gefängnissen und eine Reform des Strafvollzugs ein. Papst Franziskus zeigt sich immer wieder solidarisch mit Menschen in Haft und wirbt für den Respekt der Menschenwürde. Regelmäßig trifft er Häftlinge in Gefängnissen. Im Heiligen Jahr 2025 will er eine Heilige Pforte in einem Gefängnis öffnen.

(vatican news – pr)

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05. November 2024, 15:48