Papst würdigt 40 Jahre Frieden zwischen Argentinien und Chile
Mario Galgano - Vatikanstadt
Papst Franziskus begrüßte Delegationen aus Argentinien und Chile, Vertreter des diplomatischen Corps sowie kirchliche Würdenträger und erinnerte an die Bedeutung des Vertrags, der einen langen und komplexen Territorialstreit zwischen den beiden Ländern beendete. „Es ist eine glückliche Erinnerung an die intensiven Verhandlungen, die unter der Vermittlung des Papstes einen bewaffneten Konflikt zwischen zwei geschwisterlichen Völkern vermieden und zu einer würdigen, vernünftigen und gerechten Lösung geführt haben“, betonte Franziskus.
Er dankte den damaligen Vermittlern, insbesondere Papst Johannes Paul II., dessen diplomatisches Geschick und moralische Autorität entscheidend zur Einigung beitrugen. Franziskus zitierte aus seinem eigenen Vorwort zu einem Buch über den Vertrag: „Der Vertrag wurde möglich dank der Vermittlung von Papst Johannes Paul II. und des Vertrauens, das unsere Völker und Behörden ihm entgegenbrachten.“
„Paz y Amistad“ – Frieden und Freundschaft
Der Papst hob die beiden zentralen Begriffe des Vertrags hervor: „Frieden“ und „Freundschaft“. Frieden, so Franziskus, sei nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine tägliche Anstrengung: „Dieses Geschenk des Friedens erfordert eine ständige Bemühung, um ihn vor Hindernissen zu bewahren und alles zu fördern, was ihn bereichern kann.“
Die Freundschaft zwischen Argentinien und Chile, geprägt durch ihre katholische Tradition und ihr gemeinsames kulturelles Erbe, sei eine Inspiration für die Welt. Der Papst mahnte jedoch, dass Freundschaft und Frieden heute oft von den „kalten Winden des Krieges, von Ungerechtigkeit, Gewalt und Ungleichheit“ bedroht seien.
Eine Botschaft für die Gegenwart
Angesichts aktueller Konflikte wie in der Ukraine und Palästina verurteilte Papst Franziskus die Heuchelei jener, die vom Frieden sprechen, während sie in Waffen investieren: „Diese Heuchelei führt immer zum Scheitern – zum Scheitern der Geschwisterlichkeit, zum Scheitern des Friedens.“
Er rief die internationale Gemeinschaft auf, „den Dialog als Seele der Menschheit“ wiederherzustellen, und lobte die Bemühungen Chiles und Argentiniens, die mit Geduld und Entschlossenheit eine gewaltfreie Lösung gefunden hatten.
Dank und Hoffnung
Zum Abschluss seiner Ansprache sprach Papst Franziskus den Bischöfen, Delegationen und Völkern beider Länder seinen Dank aus und betonte, dass der Vertrag ein „leuchtendes Beispiel für die Kraft des menschlichen Geistes und den Willen zum Frieden“ sei.
Er rief dazu auf, dieses Modell als Inspiration zu nutzen, um die sozialen und ökologischen Krisen unserer Zeit zu bewältigen, und segnete die Nationen Argentinien und Chile: „Auf die Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau Maria, der Königin des Friedens, rufe ich den Segen Gottes auf alle Völker herab, die sich nach Frieden und Eintracht sehnen.“
(vatican news)
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