Papst fordert Bildungs- und Kulturakteure zur Erneuerung auf
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Papst hob hervor, dass die Vereinigung der beiden früheren päpstlichen Dikasterien nicht nur eine organisatorische Entscheidung war, sondern aus der Vision eines fruchtbaren Dialogs zwischen Kultur und Bildung hervorging. „Die Welt braucht keine schlafwandelnden Wiederholer dessen, was schon da ist; die Welt braucht neue Choreographen, neue Interpreten der Ressourcen, die der Mensch in sich trägt.“
Er warnte vor einer Bildungslandschaft, die lediglich „Ergebnisfabriken“ hervorbringe, und betonte die Notwendigkeit, Menschen auszubilden, die Ungleichheit und Ausgrenzung überwinden können.
Erziehen heißt, Hoffnung schenken
Papst Franziskus rief dazu auf, das Bildungswesen als eine Berufung zu verstehen, Hoffnung zu säen und Kinder und Jugendliche zu befähigen, ihre Potenziale zu entfalten. „Cultural genocide“ – ein „kultureller Völkermord“ – geschehe nicht nur durch die Zerstörung von Kulturerbe, sondern auch, wenn Kindern Bildung und somit ihre Zukunft vorenthalten werde.
Mit Nachdruck erinnerte er an die Ungleichheiten in der globalen Bildung: „Rund 250 Millionen Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule. Es ist ein moralischer Imperativ, diese Situation zu ändern.“
Die Herausforderung der digitalen Revolution
In seiner Rede ging der Papst auch auf die Herausforderungen durch technologische und wissenschaftliche Innovationen ein. Besonders die digitale Transformation und Künstliche Intelligenz stellten neue Fragen an die Forschung und Lehre. Er appellierte an Universitäten, sich diesen Fragen zu stellen und sowohl die Chancen als auch die Risiken dieser Revolution zu beleuchten.
Dabei warnte Franziskus vor Resignation angesichts der Komplexität der Herausforderungen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass das Gefühl der Angst siegt. Die Betrachtung des lebendigen Christus gibt uns den Mut, uns in die Zukunft zu stürzen.“
Hoffnung als Anker für die Zukunft
Abschließend forderte der Papst die Teilnehmer auf, mutig voranzugehen und ihre Rolle als „Hüter eines großen Erbes“ anzunehmen. Er erinnerte daran, dass die christliche Hoffnung niemals enttäuscht und dass sie der Schlüssel sei, um den Nihilismus zu überwinden, der viele Kulturen präge.
Mit einem leidenschaftlichen Aufruf schloss er: „Vergesst die Hoffnung nicht!“ Diese Worte, so der Papst, seien ein Weckruf an die heutige Gesellschaft, in der Bildung und Kultur die Eckpfeiler für eine gerechtere und menschlichere Zukunft einzustehen.
(vatican news)
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