Türkei: Von Bayern in ein anatolisches Bistum
Das Vikariat umfasst die östliche Hälfte der Türkei und hat seinen Sitz in der Mittelmeer-Stadt Iskenderun. Ilgit wurde als Kind türkischer Eltern im bayerischen Hersbruck geboren; vor genau einem Jahr war er zum Weihbischof für Anatolien geweiht worden.
Nach der Rückkehr seiner Eltern in die Türkei studierte er 1994 Wirtschaftswissenschaften in Ankara. Nach seinem Übertritt zum Christentum wurde er 2005 Mitglied des Jesuitenordens. Ilgit hat die italienische und die türkische Staatsbürgerschaft.
Offiziell zählt das Kirchengebiet des Vikariats Anatolien im Osten und Süden der Türkei weniger als 2.000 Katholiken. Übergangsleiter Ilgit amtiert ab sofort als sogenannter Apostolischer Administrator „sede vacante et ad nutum Sanctae Sedis“ (bei vakantem Bischofssitz und bis auf Widerruf durch den Heiligen Stuhl), so die vollständige offizielle Amtsbezeichnung.
Die mehr als 10.000 Katholiken, die in der westlichen Hälfte der Türkei leben, gehören zum Apostolischen Vikariat Istanbul, an dessen Spitze Bischof Massimiliano Palinuro steht. Ein Apostolisches Vikariat ist eine Vorstufe zu einer regulären Diözese.
Paolo Bizzeti war seit 2015 Apostolischer Vikar von Anatolien. Der italienische Jesuit und Bibelwissenschaftler folgte damals auf den ermordeten Bischof Luigi Padovese (1947-2010).
(kap – cs)
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