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Bei der Generalaudienz Bei der Generalaudienz  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Generalaudienz: Papst startet neue Themenreihe über Hoffnung

Papst Franziskus wird bei den Generalaudienzen während des gesamten Heiligen Jahres über „Jesus Christus, unsere Hoffnung“ sprechen. Das kündigte er an diesem Mittwoch in der Audienzhalle an. Bei der ersten Katechese sprach er darüber, was es mit der Nennung der vielen Vorfahren Jesu in den Kindheitsevangelien auf sich hat.

Gudrun Sailer - Vatikanstadt

Franziskus betonte, dass Jesus nicht nur der Zielpunkt der christlichen Pilgerreise sei: „Er selbst ist der Weg, der Weg, dem wir folgen sollen.“ Das Heilige Jahr beginnt am 24. Dezember, wenn der Papst die Heilige Pforte des Petersdoms öffnet; Motto des Jubeljahres ist „Pilger der Hoffnung“. Auf den Weg nach Rom machen sich Schätzungen zufolge 32 Millionen Pilgernde aus aller Welt.

Hier zum Hören:

„Aber alles endet und entfaltet sich in Maria und in Christus.“

Franziskus ging auf den Sinn der Genealogie Jesu ein, wie das Matthäusevangelium sie beschreibt. Es ist eine lange Aufzählung von Namen, die nicht nur die Abstammung Jesu herleitet, sondern auch die Wahrheit des menschlichen Lebens zeigt, so der Papst. Diese Namen der Vorfahren Jesu kämen schon in den hebräischen Schriften vor, der Evangelist nenne sie, um „die Wahrheit der Geschichte“ zu unterstreichen. Unter diesen Vorfahren gebe es „gelinde gesagt, einige problematische Namen“, so der Papst. So klingen die Verfehlungen des Königs Davids an, aus dessen Haus Jesus stammt. „Aber alles endet und entfaltet sich in Maria und in Christus.“ Die Nennung des Namens Maria markiere einen neuen Anfang, „denn in ihrer Geschichte ist nicht mehr das menschliche Geschöpf der Protagonist der Zeugung, sondern Gott selbst.“

Die zweite Wahrheit, die neben jener der Abstammung Jesu in der Genealogie zum Tragen kommt, ist dem Papst zufolge „die Wahrheit des menschlichen Lebens“: „Niemand gibt sich selbst das Leben, sondern man erhält es als Geschenk von anderen“. Ähnlich sei es mit dem Glauben.

„Niemand gibt sich selbst das Leben, sondern man erhält es als Geschenk von anderen“

Franziskus verwies an dieser Stelle auf einen Unterschied zwischen Altem und Neuem Testament: Während im älteren Text „nur männliche Namen auftauchen, weil in Israel der Sohn nach dem Vater heißt, tauchen in der Liste der Vorfahren Jesu bei Matthäus auch Frauen auf.“ Neben Maria, der Mutter Jesu, nannte der Papst Tamar, Rahab, Rut und Batseba. Diese Frauen waren Fremde im Volk Israel. „Durch sie tritt die Welt der Heiden in die Genealogie Jesu ein – seine Sendung zu Juden und Heiden wird sichtbar“, zitierte Franziskus seinen Vorgänger Benedikt XVI. Jesus sei also nicht nur Sohn Davids, sondern auch Sohn fremder Frauen und daher dazu bestimmt, „Licht der Heiden“ und „Retter der Welt“ zu sein.

Franziskus schloss seine Katechese mit der Einladung, „in uns die dankbare Erinnerung an unsere Vorfahren“ zu wecken. „Und vor allem lasst uns Gott danken, der uns durch die Mutter Kirche zum ewigen Leben, zum Leben Jesu, unserer Hoffnung, erschaffen hat.“

In der Halle war während der Audienz ein prachtvolles, goldfarbenes Gefäß mit einer Reliquie der heiligen Therese von Lisieux aufgestellt. Franziskus ehrte die Reliquie, als er den Saal betrat, mit Blumen und einem kurzen Gebet. Die Reliquie wird während des gesamten Heiligen Jahres in Rom in der Kirche Trinità dei Monti in der Nähe der Spanischen Treppe zur Verehung ausgestellt sein. 

(vatican news – gs)

 

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18. Dezember 2024, 09:51