Papst: Nicht sich selbst verkünden, sondern Jesus
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„So oft gibt es diese langen Predigten, zwanzig Minuten, dreißig Minuten...,“ gab Franziskus vom Redetext abweichend zu bedenken. „Prediger müssen eine Idee, eine Zuneigung und eine Aufforderung zum Handeln predigen. Bei mehr als acht Minuten verschwindet die Predigt sozusagen, man versteht sie nicht… Wir sehen auch oft Männer, die, wenn die Predigt beginnt, nach draußen gehen, um eine Zigarette zu rauchen, und dann wieder reinkommen. Bitte: Die Predigt muss eine Idee, eine Zuneigung und ein Vorschlag zum Handeln sein. Und sie sollte nicht länger als zehn Minuten dauern. Nein, niemals! Das ist sehr wichtig. Das Zweite ist, nicht uns selbst zu verkünden, sondern den Herrn.“
Die Frohbotschaft Jesu verkünden
Das Evangelium zu verkünden bedeute, die „Frohbotschaft Jesu zu verkünden und das Pascha-Mysterium des Todes und der Auferstehung des Herrn bekannt zu machen“, beschrieb Franziskus die evangelisierende Tätigkeit der Kirche, die das Evangelium zum Inhalt hat.
„Die Verkündigung Jesu und später die der Apostel enthält auch alle moralischen Pflichten, die sich aus dem Evangelium ergeben, angefangen bei den Zehn Geboten bis hin zum neuen Gebot der Liebe“, brachte Franziskus den Kern der Verkündigung auf den Punkt. „Wenn wir aber nicht wieder in den vom Apostel Paulus angeprangerten Irrtum verfallen wollen, das Gesetz vor die Gnade und die Werke vor den Glauben zu stellen, müssen wir immer wieder von neuem von der Verkündigung dessen ausgehen, was Christus für uns getan hat.“
Nicht auf Überredungskunst setzen, sondern auf die Überzeugungskraft des Glaubens
Das Evangelium müsse mit „der Kraft des Heiligen Geistes“ verkündet werden. Und da es darum gehe, neben Ideen und Lehren die Überzeugung unseres Glaubens zu vermitteln, dürfe man sich dabei nicht auf „Überredung durch gewandte und kluge Worte“ verlassen, mahnte der Papst.
Abschließend gab Franziskus den Gläubigen noch folgenden praktischen Rat mit auf den Weg:
„Nicht sich selbst verkünden zu wollen, bedeutet auch, nicht immer den pastoralen Initiativen den Vorrang zu geben, die von uns selbst gefördert werden und mit unserem Namen verbunden sind, sondern bereitwillig an den Gemeinschafts-Initiativen mitzuarbeiten, wenn wir darum gebeten werden oder wenn es der Gehorsam gebietet.“
(vaticannews – skr)
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