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Der frühere US-Präsident Jimmy Carter auf einem Archivbild - er starb am 30.9.2024 mit 100 Jahren Der frühere US-Präsident Jimmy Carter auf einem Archivbild - er starb am 30.9.2024 mit 100 Jahren  (AFP or licensors)

Papst Franziskus kondoliert zum Tod von Jimmy Carter

Jimmy Carter war der erste US-Präsident, der einen Papst im Weißen Haus empfing. In einem Beileids-Telegramm, das der Vatikan diesen Montag veröffentlichte, würdigt Papst Franziskus den „beständigen und aus seinem christlichen Glauben genährten Einsatz" für Frieden des Politikers. Carter amtierte von 1977-1981 als 39. US-Präsident. Der ehemalige Staatschef war am 29. Dezember in Plains, Georgia, gestorben.

Franziskus habe mit Trauer vom Tod des ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter erfahren, heißt es im dem Kondolenzschreiben aus dem Vatikan, das die Unterschrift von Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin trägt. Eingedenk des „beständigen Einsatzes für die Versöhnung und den Frieden zwischen den Völkern, die Verteidigung der Menschenrechte und das Wohl der Armen und Bedürftigen“ des ehemaligen Präsidenten, welcher seinem „tiefen christlichen Glauben“ entsprungen sei, empfehle Franziskus den Verstorbenen der „unendlichen Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes“ an und bitte um „Trost für alle, die um ihn trauern“.

Mit 100 Jahren war Carter, der seit Februar 2023 häusliche Hospizpflege in Anspruch nahm, der am längsten lebende Präsident der USA. Von 1977 bis 1981 amtierte er als 39. Präsident. Seinen größten politischen Erfolg erzielte er mit dem Abkommen von Camp David 1979, das den Frieden zwischen Israel und Ägypten besiegelte.

Tief im Glauben verankert

Carter war ein gläubiger Baptist, wobei der Glaube bis zuletzt eine große Rolle in seinem Leben spielte. Selbst als Präsident ließ er es sich nicht nehmen, in der Washingtoner „First Baptist Church" Bibelunterricht zu geben; in seinem Ruhestand unterrichtete er in einer Sonntagsschule. Carter war auch der erste Präsident der USA, der 1979 mit Johannes Paul II. einen Papst im Weißen Haus empfing. Das Weiße Haus teilte mit, dass der scheidende Präsident Biden für den 9. Januar ein offizielles Staatsbegräbnis für Carter in Washington anberaumt habe. Gleichzeitig solle ein Nationaler Trauertag stattfinden. US-Flaggen sollen ab dem Tag seines Todes 30 Tage lang auf Halbmast wehen.

Beileid der US-Kirche

Erzbischof Gregory J. Hartmayer von Atlanta sagte in einer Beileidsbekundung an die Familie Carter, dass der „Präsident und Frau Carter den christlichen Glauben vorgelebt haben“:

„Ob Sie um die Welt reisten, um die Demokratie zu fördern und für die Menschenrechte einzutreten, oder ob Sie mit ,Habitat for Humanity` Häuser bauten und in Plains, Georgia, für die Sonntagsschule unterrichteten - Sie machten die Welt zu einem besseren Ort“, so Erzbischof Hartmeyer. Die Häuser, die die Organisation der Carters baut, sollen Wohnungslosen eine Unterkunft ermöglichen. „Zu den vielen Ehrungen, die Präsident Carter erhielt, gehörten die Freiheitsmedaille des Präsidenten im Jahr 1999 und der Friedensnobelpreis im Jahr 2002", so Hartmeyer weiter: „Mit Rosalynn an seiner Seite hat er diese Gelegenheiten immer genutzt, um mit gutem Beispiel voranzugehen und zu zeigen, was es heißt, eine dienende Führungspersönlichkeit zu sein. Durch die Arbeit des ,Carter Centers` werden auch künftige Generationen inspiriert werden."

Während „die Welt den Tod eines unermüdlichen Verfechters für Frieden und Gerechtigkeit und der Nation, einer hoch geachteten Führungspersönlichkeit, betrauert“, betrauere die Carter-Familie den „Tod eines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters“. Der Geistliche weiter: „Im Namen des Klerus, der Ordensleute und der Laien der katholischen Erzdiözese Atlanta möchte ich den Kindern von Präsident Carter, Jack, Chip, Jeff und Amy, und ihren Familien mein aufrichtiges Mitgefühl und tiefes Beileid aussprechen. Seien Sie meiner Gebete versichert. Möge der Herr Ihnen seinen Frieden schenken.“

Februar 2023: Hospizpflege statt medizinischer Eingriff

Carter verstarb nach seiner Frau, der ehemaligen First Lady Rosalynn Carter, die am 19. November 2023 im Alter von 96 Jahren starb. Das Paar war mehr als 77 Jahre lang verheiratet. Er hinterlässt drei Söhne: John William (Jack), James Earl III (Chip), Donnel Jeffrey (Jeff); eine Tochter, Amy Lynn; elf Enkelkinder und 14 Urenkelkinder.

Am 18. Februar 2023 hatte das Carter Center mitgeteilt, dass Carter nach einer Reihe von kurzen Krankenhausaufenthalten beschlossen habe, „seine verbleibende Zeit zu Hause im Kreise seiner Familie zu verbringen und Hospizpflege anstelle weiterer medizinischer Maßnahmen zu erhalten“.

„Er hat die volle Unterstützung seiner Familie und seines medizinischen Teams“, heißt es in der Erklärung weiter. „Die Familie Carter bittet um Privatsphäre während dieser Zeit und ist dankbar für die Anteilnahme seiner vielen Verehrer.“

Während seiner Zeit in der Hospizpflege konnte Carter auch noch an einigen Aktivitäten teilnehmen, unter anderem an der Trauerfeier für seine verstorbene Frau.

(vatican news/osv news - cs)

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30. Dezember 2024, 14:22