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Wortlaut: Predigt von Papst Franziskus zum Jahresabschluss

Papst Franziskus wendet sich zum Abschluss des Jahres in seiner Predigt traditionell an die Gläubigen seiner Diözese, Rom. Ihm geht es um die Geschwisterlichkeit und die umfassenden Vorbereitungen der Stadt auf das Heilige Jahr. Hier finden Sie den Text der Predigt, die Papst Franziskus am Sonntagabend bei einem feierlichen „Te Deum“ im Petersdom gehalten hat, in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan.

Sämtliche Wortmeldungen des Papstes in ihrer amtlichen Fassung werden auf der Internetseite des Heiligen Stuhls veröffentlicht.

Dies ist die Stunde, Dank zu sagen, und wir haben die Freude, dies zu tun, indem wir die heilige Mutter Gottes feiern. Sie, die das Geheimnis Jesu in ihrem Herzen bewahrt, lehrt auch uns, die Zeichen der Zeit im Licht dieses Geheimnisses zu lesen.

Das zu Ende gehende Jahr war für die Stadt Rom ein sehr arbeitsreiches Jahr. Die Bürger, die Pilger, die Touristen und all jene, die auf der Durchreise sind, haben die typische Phase vor einem Heiligen Jahr erlebt, in der sich die großen und kleinen Baustellen vervielfacht haben. Heute Abend ist es an der Zeit, über den Sinn dieser Arbeit nachzudenken und sich daran zu erinnern, dass all diese Arbeit, abgesehen von ihrem Wert an sich, einen Sinn hat.

Die Berufung der Stadt Rom

Einen Sinn, der der eigenen Berufung Roms, seiner universalen Berufung entspricht. Im Licht des Wortes Gottes, das wir soeben gehört haben, könnte diese Berufung folgendermaßen beschrieben werden: Rom ist gerufen, alle Menschen willkommen zu heißen, damit sie erkennen können, dass sie Kinder Gottes sind und damit Brüder und Schwestern.

Deshalb wollen wir in diesem Augenblick unseren Dank zum Herrn erheben, weil er uns erlaubt hat, zu arbeiten, und viel zu arbeiten, und vor allem, weil er uns gestattet hat, dies mit diesem großen Sinn zu tun, mit diesem weiten Horizont, der die Hoffnung der Geschwisterlichkeit ist.

Pilger der Hoffnung

Das Motto des Jubiläums „Pilger der Hoffnung“ hat zahlreiche Bedeutungen, je nach den verschiedenen möglichen Perspektiven, die wie viele „Pilgerwege“ sind. Und einer dieser großen Wege der Hoffnung, den wir beschreiten können, ist der Weg der Geschwisterlichkeit:

Es ist der Weg, den ich in der Enzyklika Fratelli tutti vorgeschlagen habe. Ja, die Hoffnung der Welt liegt in der Geschwisterlichkeit! Und es ist schön zu sehen, dass unsere Stadt in den letzten Monaten zu einer Baustelle in diesem Sinne geworden ist: Sie bereitet sich darauf vor, Männer und Frauen aus aller Welt aufzunehmen, Katholiken und Christen anderer Konfessionen, Gläubige aller Religionen, Menschen, die auf der Suche nach Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden sind, alle Pilger der Hoffnung und der Geschwisterlichkeit.

„Ist die Hoffnung auf eine geschwisterliche Menschheit nur ein rhetorisches Schlagwort oder hat sie ein „felsiges“ Fundament?“

Aber wir müssen uns fragen: Hat diese Perspektive ein Fundament? Ist die Hoffnung auf eine geschwisterliche Menschheit nur ein rhetorisches Schlagwort oder hat sie ein „felsiges“ Fundament, auf dem wir etwas Stabiles und Dauerhaftes aufbauen können? Die Gottesmutter gibt uns die Antwort, indem sie uns Jesus zeigt. Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist keine Ideologie, kein Wirtschaftssystem, kein technischer Fortschritt. Das ist sie nicht. Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Welt ist Er, der menschgewordene Sohn, vom Vater gesandt, damit wir alle erkennen können, was wir sind: Kinder des Vaters im Himmel und somit Brüder und Schwestern.

Dank für die geleistete Arbeit

Während wir also mit Dankbarkeit die Ergebnisse der in der Stadt geleisteten Arbeit bewundern - danken wir für die Arbeit von vielen, vielen Männern und Frauen, die sie gelistet haben, und danken wir dem Herrn Bürgermeister für diese Arbeit, die Stadt voranzubringen - sollten wir uns klar machen, auf welche Baustelle es wirklich ankommt, die Baustelle, die jeden von uns betrifft: Diese Baustelle ist die, an der ich Gott jeden Tag das in mir verändern lasse, was eines Kindes Gottes nicht würdig ist (...), was unmenschlich ist, und wo ich mich jeden Tag verpflichte, als Bruder und Schwester für meinen Nächsten zu leben.

Möge die Gottesmutter uns helfen, gemeinsam als Pilger der Hoffnung den Weg der Geschwisterlichkeit zu beschreiten. Der Herr segne uns, uns alle; er vergebe uns die Sünden und gebe uns die Kraft, auf unserer Pilgerreise im nächsten Jahr weiterzugehen. Danke.

(vatican news - ck)

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31. Dezember 2024, 18:22