Papst bei Generalaudienz: Auf Gott vertrauen wie der heilige Josef
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Im Matthäusevangelium betritt Josef als Verlobter Marias die Szene. Für die Juden war die Verlobung eine echte rechtliche Bindung, die auf das vorbereitete, was etwa ein Jahr später geschehen sollte: die Heirat – den Moment, in dem die Frau von ihrem Vater in die Obhut ihres Mannes gegeben wurde, zu ihm zog und bereit war für das Geschenk der Mutterschaft,“ leitete der Papst seine Überlegungen zur Kindheit Jesu aus der Perspektive des heiligen Josef ein.
Doch gerade in diesem Zeitraum habe Josef von der Schwangerschaft Marias erfahren: Eine Situation, die laut Gesetz eigentlich zur Auflösung der Verlobung geführt hätte, so Franziskus weiter. Josef aber habe das Wunder der Mutterschaft der Jungfrau Maria im Vertrauen auf Gott gehorsam angenommen. Und so beschreibe ihn das Matthäusevangelium als einen gerechten und frommen Menschen, der klug handelt, weil er auf die Stimme des Herrn hört.
Wörtlich sagte das katholische Kirchenoberhaupt:
„Matthäus bezeichnet Josef als „Gerechten“, als einen Mann, der nach dem Gesetz des Herrn lebt und sich in jeder Lebenslage davon inspirieren lässt. Indem er dem Wort Gottes folgt, handelt Josef klug: Er lässt sich nicht von instinktiven Gefühlen und der Furcht davor übermannen, Maria zu sich zu nehmen.“
Josef, der Gerechte, sei der Schweigsame, der Mann im Hintergrund gewesen. Und die wichtige Rolle, die er im Heilsplan Gottes spielen sollte, sei ihm im Traum kundgetan worden.
„Im Schlaf hört Josef diese Worte: „Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen“, zitierte der Papst aus dem Evangelium nach Matthäus und führte aus: „Angesichts dieser Offenbarung fragt Josef nicht nach weiteren Beweisen, er hat Vertrauen. Josef vertraut Gott, er nimmt den Traum Gottes über sein Leben und das seiner Verlobten an. Und so tritt er in die Gnade derer ein, die die göttliche Verheißung mit Glauben, Hoffnung und Liebe zu leben wissen.“
Von Josef sei kein einziges Wort überliefert. Er habe „geglaubt, gehofft und geliebt“, sich nicht durch „Worte im Wind“, sondern „durch konkrete Taten“ ausgedrückt. Und das macht ihn zu einem Vorbild, von dem auch wir lernen können, ganz auf Gott zu vertrauen.
„Liebe Schwestern und Brüder, bitten auch wir den Herrn um die Gnade, mehr zu hören als zu sprechen; die Gnade, Gottes Träume zu träumen und Christus, der vom Augenblick unserer Taufe an in unserem Leben lebt und wächst, verantwortungsvoll anzunehmen,“ so der abschließende Denkanstoß von Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch.
(vaticannews – skr)
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