Papst startet mit großer Messfeier ins neue Jahr
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Die katholische Kirche begeht außerdem am 1. Januar den Welttag des Friedens; darum nahmen auch diesmal viele Diplomaten aus allen Teilen der Welt an der Liturgie in der vatikanischen Basilika teil. Die Fürbitten wurden in mehreren Sprachen vorgetragen, darunter auf Deutsch, Hindi und Indonesisch. Franziskus hat Indonesien im Sommer des vergangenen Jahres besucht.
In seiner Predigt sagte der Papst, man solle sich keinen „abstrakten Gott vorstellen oder erfinden“. Glaube sei auch keine „vage religiöse Idee, mit einem vorübergehenden guten Gefühl verknüpft“. Christen seien davon überzeugt, dass Gott „von einer Frau geboren wude, er hat ein Gesicht und einen Namen und lädt uns ein, in eine Beziehung mit ihm einzutreten“.
Gott ist nicht abstrakt
Wer Gott suche, der finde ihn im Kleinen und Verborgenen, nicht im Spektakulären. Gottes Stil sei das Unscheinbare, das lasse sich am Leben Jesu ablesen. „Er wird niemals der Verlockung göttlicher Macht nachgeben, um große Zeichen zu vollbringen und sich gegenüber anderen zu behaupten, wie es der Teufel vorgeschlagen hatte, sondern er wird die Liebe Gottes in der Schönheit seines Menschseins offenbaren, indem er unter uns wohnt, das alltägliche Leben mit all seinen Mühen und Träumen mit uns teilt…“
Franziskus ermunterte dazu, Jesus „im Gesicht eines jeden Menschen“ zu erkennen. „Wenn er, der Sohn Gottes, sich klein gemacht hat, um in die Arme einer Mutter genommen, um umsorgt und gestillt zu werden, dann bedeutet das, dass er auch heute noch in all jenen zu uns kommt, die derselben Fürsorge bedürfen: in jeder Schwester und jedem Bruder, denen wir begegnen und die der Aufmerksamkeit, des Angehörtwerdens und der Zärtlichkeit bedürfen.“
Jedes Leben hat Würde
Der Papst rief dazu auf, im neuen Jahr für jedes menschliche Geschöpf zu sorgen und das Leben generell zu schützen, speziell „das Leben im Mutterleib, das Leben der Kinder, das der Leidenden, der Armen, der Alten, der Einsamen, der Sterbenden“. Wer jedem menschlichen Leben seine ihm innewohnende Würde zuspreche, der helfe mit beim „Aufbau einer Zivilisation des Friedens“.
„Deshalb fordere ich eine feste Verpflichtung zur Förderung der Achtung der Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, damit jeder Mensch sein Leben lieben und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken kann.“ Das war ein Zitat aus der Botschaft des Papstes zum Weltfriedenstag, die er im Lauf des Jahres auch Staats- und Regierungschefs, die ihn im Vatikan aufsuchen, überreichen will.
(vatican news)
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