Papst: Polymikrobielle Infektion der Atemwege, Therapie angepasst
Salvatore Cernuzio und Christine Seuss - Vatikanstadt
„Die Ergebnisse der in den letzten Tagen und heute durchgeführten Untersuchungen haben eine polymikrobielle Atemwegsinfektion gezeigt, die zu einer weiteren Anpassung der Therapie geführt hat. Alle bisher durchgeführten Tests deuten auf ein komplexes klinisches Bild hin, das eine angemessene Krankenhausaufenthalt erforderlich machen wird“:
Mit diesen Worten informierte das Pressebüro des Heiligen Stuhls an diesem Montag über den aktuellen Gesundheitszustand von Papst Franziskus, der seit Freitag, 14. Februar, in der Gemelli-Klinik untergebracht ist. Vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus hatte der Papst trotz seiner Krankheit sein tägliches Audienzprogramm ohne Abstriche absolviert, einziges Zugeständnis an seine Beschwerden war die Verlegung der Besuche in sein Vatikandomizil Casa Santa Marta.
Therapien gehen weiter
In der vergangenen Nacht, der dritten seit seiner Einlieferung ins Krankenhaus, habe der Papst jedoch „gut geschlafen, eine ruhige Nacht verbracht und heute Morgen wie in den vorherigen Tagen gefrühstückt“, erklärte der Sprecher Matteo Bruni am Montag gegenüber Journalisten. Seine Laune sei „gut": „Die Therapien gehen natürlich weiter“, fügte Bruni hinzu. Weitere medizinische Informationen zum Gesundheitszustand des Papstes werde es voraussichtlich nach 17 Uhr geben, hieß es.
Der Papst bleibe also auch weiterhin „unter ärztlicher Kontrolle“, betonte der Sprecher. Derzeit gebe es auch keine konkreten Prognosen zur Entlassung aus dem Krankenhaus. Die Ärzte hätten dem Papst unterdessen absolute Ruhe verordnet, bestätigte der Direktor des Pressebüros. Auch das traditionelle Mittagsgebet, das Franziskus bereits bei einem früheren Krankenhausaufenthalt auf Anraten der Ärzte nicht gehalten hatte, fiel deshalb am Sonntag aus. Allerdings hatte er einige Grußworte zum Angelus vorbereitet, die schriftlich verbreitet wurden. Darin dankte Franziskus auch für die zahlreichen Genesungswünsche und Gebete, die ihn in diesen Tagen begleiten.
Wie ein Statement aus dem Vatikan weiter präzisierte, wird auch die Generalaudienz am kommenden Mittwoch, 19. Februar 2025, ausfallen.
Zwei Anrufe nach Gaza
Trotz seiner gesundheitlichen Probleme wollte der Papst jedoch nicht auf den regelmäßigen Kontakt mit der Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza verzichten, mit einem Anruf pünktlich um 19 Uhr beim Pfarrer Pater Gabriel Romanelli und allen Flüchtlingen der Pfarrei und des Colleges. Das bestätigte Romanelli im Gespräch mit Vatican News: „Der Heilige Vater hat uns an den ersten beiden Tagen seines Krankenhausaufenthalts angerufen, die Leute warteten wie immer um 20 Uhr (Ortszeit Gaza), und obwohl wir einen Stromausfall in ganz Gaza City hatten, bestand er darauf, uns über einen Videoanruf zu kontaktieren. Er fragte uns, wie es uns gehe, wie die Situation sei, und sandte uns seinen Segen. Die Menschen drückten ihm ihre Verbundenheit aus, er dankte und segnete sie.“
Seine Stimme habe müder als sonst geklungen, berichtet der argentinische Priester. „Er selbst sagte: ‚Ich muss mich erholen.‘ Aber seine Stimme war klar, er hörte uns gut zu“, betont Romanelli.
Eine Nachricht an Pfarrer Romanelli
Am Sonntagabend habe der Papst hingegen eine Kurznachricht auf das Handy des Geistlichen geschickt. In der Gemeinde der Heiligen Familie habe eigentlich niemand mit einer Kommunikation mit dem Papst gerechnet, angesichts „der Nachrichten und Informationen des Heiligen Stuhls über seine Behandlung wegen der Bronchitis“. Doch Jorge Mario Bergoglio habe sich dennoch gemeldet: „Er schickte mir eine kleine Nachricht, in der er sich für die Nähe und die Gebete bedankte und mit seinem Segen erwiderte.“
Die Gebete gehen unaufhörlich weiter, betont Romanelli: „Wir hoffen, dass die Genesung bald erfolgt und er nach San Pietro zurückkehren kann, um seine Mission und seine Arbeit fortzusetzen.“
Seit Freitag wird die Öffentlichkeit täglich über den aktuellen Gesundheitszustand des Kirchenoberhauptes informiert.
(vatican news)
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