Suche

Cookie Policy
The portal Vatican News uses technical or similar cookies to make navigation easier and guarantee the use of the services. Furthermore, technical and analysis cookies from third parties may be used. If you want to know more click here. By closing this banner you consent to the use of cookies.
I AGREE
Finale (Allegro vivacissimo)
Programme Podcast
Der KI-Gipfel in Paris mit dem Gastgeber Emmanuel Macron Der KI-Gipfel in Paris mit dem Gastgeber Emmanuel Macron  (AFP or licensors)

Papst an KI-Gipfel in Paris: Wahrung der Menschenwürde achten

Papst Franziskus hat in einer Botschaft an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron anlässlich des „Gipfels für Maßnahmen zur Künstlichen Intelligenz“ in Paris vor den Risiken der Technologie gewarnt. Der Papst betonte, dass ohne klare Kontrollmechanismen Künstliche Intelligenz (KI) zu einer Bedrohung für die menschliche Würde werden könnte.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Bereits beim G7-Gipfel in Apulien im vergangenen Jahr hatte der Papst auf die Notwendigkeit hingewiesen, „einen bedeutenden menschlichen Kontrollraum über den Entscheidungsprozess von KI-Programmen zu gewährleisten und zu schützen“. In seiner aktuellen Botschaft begrüßte er die Bemühungen der Politik, KI nicht auf reine Datenverarbeitung zu reduzieren und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Kultur und Ethik umfassend zu reflektieren.

Zum Nachhören - was der Papst geschrieben hat

Die Rolle des Heiligen Stuhls in der KI-Debatte

Der Heilige Stuhl engagiert sich seit Jahren intensiv in der Diskussion um Künstliche Intelligenz. Die Päpstliche Akademie für das Leben arbeitet eng mit führenden Technologieunternehmen zusammen, um ethische Standards für KI zu entwickeln. Ein entscheidender Meilenstein war der „Rome call for AI Ethics" (der vier Seiten lange „Römische Aufruf für KI-Ethik“), der am 28. Februar 2020 in Rom verabschiedet wurde. Zu den Erstunterzeichnern gehörten neben dem Vatikan die Tech-Unternehmen Microsoft und IBM, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie die italienische Regierung.

Mittlerweile haben sich zahlreiche weitere Akteure dem Aufruf angeschlossen, darunter Vertreter verschiedener Religionen, Unternehmen wie Cisco und die Anglikanische Kirche. Der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Erzbischof Vincenzo Paglia, betont in diesem Zusammenhang im Gespräch mit Radio Vatikan die Notwendigkeit einer „AlgorEthik“ – ein ethischer Rahmen für Algorithmen, der verhindern soll, dass KI-Systeme zur „Algokratie“, einer Tyrannei der Berechnung, werden. Papst Franziskus fordert eine solche Algor-Ethik seit 2019 ein und erneuerte seine Aufforderung beim G7-Gipfel in Apulien am 14. Juni 2024.

Archivbild: Papst Franziskus beim G7-Gipfel in Apulien am 14. Juni 2024
Archivbild: Papst Franziskus beim G7-Gipfel in Apulien am 14. Juni 2024

Ein neuer Humanismus als Gegengewicht zur Technologie

Papst Franziskus unterstrich in seiner Botschaft an den Pariser Gipfel, dass die zentrale Frage der KI-Entwicklung eine anthropologische sei: „Wird der Mensch im Kontext des technologischen Fortschritts wirklich besser, das heißt reifer, bewusster und verantwortlicher?“ In seiner jüngsten Enzyklika Dilexit nos hebt er hervor, dass Algorithmen den Menschen täuschen können, während das menschliche Herz – im Sinne Blaise Pascals – niemals irrt.

„Wir stehen vor einer radikalen Transformation dessen, was der Mensch ist.“

Auch Erzbischof Paglia warnt vor einer zunehmenden Entfremdung des Menschen von seiner eigenen Natur. Er verweist auf den japanischen Physiker Hiroshi Ishiguro, der bereits vor Jahren prognostizierte, dass die heutige Generation die letzte organische Menschheit sein könnte – künftig könnten Menschen aus synthetischen Materialien bestehen. „Wir stehen vor einer radikalen Transformation dessen, was der Mensch ist“, warnte Paglia.

Europa in der Pflicht

Der Heilige Stuhl fordert internationale Vereinbarungen zur Regulierung von KI, ähnlich dem Pariser Klimaabkommen von 2015. Dabei sieht der Vatikan insbesondere Europa in einer Schlüsselrolle: Dank seiner jahrtausendealten humanistischen Tradition müsse der Kontinent eine führende Rolle in der ethischen Gestaltung der Technologie übernehmen.

„Das eigentliche Risiko ist, dass wir den Menschen technologisieren, anstatt die Technologie zu humanisieren“, mahnt Erzbischof Paglia. Die Kirche wolle dabei Brücken bauen – zwischen Wissenschaftlern, Theologen, Philosophen und Politikern.

Papst Franziskus appelliert an die Teilnehmer des Pariser Gipfels, nicht nur die wirtschaftlichen und technologischen Potenziale von KI zu sehen, sondern vor allem die fundamentale Bedeutung des Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. „Unsere größte Herausforderung ist und bleibt der Mensch – vergessen wir das nie“, schreibt er wörtlich in seiner Botschaft an die Teilnehmenden des KI-Gipfels in Paris.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

11. Februar 2025, 12:00
<Zurück
März 2025
MoDiMiDoFrSaSo
     12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
31      
Vor>
April 2025
MoDiMiDoFrSaSo
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930