Wortlaut: Der vom Vatikan verbreitete Angelus-Text, 23.3.2025

Hier finden Sie den Text von Papst Franziskus zum Angelus-Gebet, den der Vatikan an diesem Sonntag veröffentlicht hat, in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan. Das katholische Kirchenoberhaupt soll diesen Sonntag entlassen werden. Am Mittag zeigte sich Franziskus seit seiner Einlieferung ins Gemelli am 14.2.2025 erstmals öffentlich aus dem Krankenhaus.

Sämtliche Wortmeldungen des Papstes in amtlicher Übersetzung finden Sie auf vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern, einen schönen Sonntag!

Das Gleichnis, das uns das heutige Evangelium vorlegt, erzählt von der Geduld Gottes, die uns dazu anspornt, unser Leben zu einer Zeit der Umkehr zu machen. Jesus verwendet das Bild eines unfruchtbaren Feigenbaums, der nicht die erhofften Früchte getragen hat und den der Bauer dennoch nicht fällen will: Er will ihn noch düngen, um zu sehen, „ob er in Zukunft Früchte trägt“ (Lk 13,9). Dieser geduldige Bauer ist der Herr, der den Boden unseres Lebens sorgsam bearbeitet und vertrauensvoll darauf wartet, dass wir zu ihm zurückkehren.

„In der langen Zeit meines Krankenhausaufenthalts habe ich die Geduld des Herrn erfahren dürfen, die sich auch in der unermüdlichen Fürsorge der Ärzte und des Pflegepersonals sowie in der Aufmerksamkeit und Hoffnung der Angehörigen der Kranken widerspiegelt“

In der langen Zeit meines Krankenhausaufenthalts habe ich die Geduld des Herrn erfahren dürfen, die sich auch in der unermüdlichen Fürsorge der Ärzte und des Pflegepersonals sowie in der Aufmerksamkeit und Hoffnung der Angehörigen der Kranken widerspiegelt. Diese vertrauensvolle Geduld, die in der Liebe Gottes verankert ist, die niemals nachlässt, ist für unser Leben wirklich notwendig – vor allem, um die schwierigsten und schmerzhaftesten Situationen bewältigen zu können.

Ich bin bestürzt über die erneuten schweren israelischen Bombardierungen im Gazastreifen, die viele Tote und Verletzte gefordert haben. Ich fordere, dass die Waffen sofort schweigen und der Mut zum Dialog wiedergefunden wird, damit alle Geiseln freigelassen werden und ein endgültiger Waffenstillstand erreicht wird. Im Gazastreifen ist die humanitäre Lage erneut sehr ernst und macht das dringende Handeln der Kriegsparteien und der internationalen Gemeinschaft erforderlich.

„Im Gazastreifen ist die humanitäre Lage erneut sehr ernst und macht das dringende Handeln der Kriegsparteien und der internationalen Gemeinschaft erforderlich“

Ich freue mich darüber, dass Armenien und Aserbaidschan sich auf den endgültigen Text des Friedensabkommens geeinigt haben. Ich hoffe, dass es so bald wie möglich unterzeichnet wird und so zur Herstellung eines dauerhaften Friedens im Südkaukasus beitragen kann.

Mit viel Geduld und Ausdauer betet ihr auch weiter für mich: Ich danke euch sehr! Auch ich bete für euch. Erflehen wir gemeinsam ein Ende der Kriege und bitten wir um Frieden, vor allem in der gemarterten Ukraine, in Palästina, Israel, Libanon, Myanmar, Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo.

Die Jungfrau Maria behüte uns und begleite uns auch weiter auf dem Weg zum Osterfest.

(vatican news - skr) 

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23. März 2025, 12:10

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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