Papst holt zwei Frauen in weltkirchliche Top-Positionen
Gudrun Sailer – Vatikanstadt
Ghisoni studierte unter anderem in Tübingen, wo sie das Vordiplom in Philosophie und Theologie erlangte. 2013 bis 2016 arbeitete sie mit dem Päpstlichen Laienrat zusammen an vertiefenden Studien über Laien in der Kirche. 2016 nahm sie am Symposion der Glaubenskongregation über die Rolle der Frauen in der Kirche teil. Die 52-jährige Norditalienerin aus Piacenza ist zweifache Mutter.
Gabriella Gambino stammt aus Mailand und ist ausgebildete Politikwissenschaftlerin und Bioethikerin. Sie lehrte bisher Bioethik an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der römischen Universität Tor Vergata sowie am Päpstlichen Theologischen Institut Johannes Paul II. für Ehe- und Familienwissenschaften. Gambino ist 49 Jahre alt und hat fünf Kinder.
Die Ernennungen der Untersekretäre am päpstlichen Dikasterium für Laien, Familie und Leben waren mit Interesse erwartet worden. Franziskus hatte die Behörde im Zug der Kurienreform durch Zusammenlegung mehrerer päpstlicher Räte geschaffen. Statutengemäß müssen die Untersekretäre dieser Behörde Laien sein; der Sekretär als Nummer zwei nach dem Präfekten kann entweder Laie oder Priester sein, Franziskus ernannte einen Priester, den Brasilianer Alexandre Awi Mello. Präfekt ist der US-Kardinal Kevin Farrell.
Untersekretäre gehören zusammen mit Sekretär und Präfekt zum jeweiligen Leitungsteam einer päpstlichen Behörde. Berufungen von Frauen in Positionen mit effektiver Verantwortung für die Weltkirche sind am Heiligen Stuhl relativ selten. Derzeit wirken im Vatikan zwei weitere Frauen als Untersekretäre: Flaminia Giovanelli am Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen sowie Schwester Nicla Spezzati an der Ordenskongregation. Die Zahl von vier weiblichen Untersekretären wurde am Heiligen Stuhl noch nie erreicht.
Die Berufung von Barbara Jatta zur Direktorin der Vatikanischen Museen hingegen betrifft den Bereich Vatikanstadt.
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