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Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo + Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo + 

Wie sich Kardinal Montezemolo vor den Nazis retten konnte

Der erste Papstbotschafter in Israel, Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo, ist tot. Er starb am Sonntag, wie der Vatikan bekannt gab.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Auf wenige Vatikandiplomaten richtete sich so viel öffentliches Interesse wie auf den Montezemolo. Der Sohn einer bekannten norditalienischen Adelsfamilie war in Jerusalem auf Posten, als der Heilige Stuhl nach über 45-jährigem Nichtverhältnis endlich diplomatische Beziehungen zu Israel aufnahm.

Der Kardinal war gesundheitlich angeschlagen; Papst Franziskus besuchte ihn vor etwa einem Jahr, als der Turiner in einer römischen Klinik behandelt wurde. Mit Montezemolos Tod zählt das Kardinalskollegium noch 217 Mitglieder. Davon sind 120 unter 80 Jahre alt und wären bei einer Papstwahl stimmberechtigt.

In einem Interview im April dieses Jahres ging Kardinal Montezemolo auf seinen Werdegang ein. Sein Vater war eines der Opfer des Massakers der Ardeatinischen Höhlen in Rom am 24. März 1944, bei dem die deutschen Besatzer 335 italienische Zivilisten, darunter 75 jüdische Geiseln, erschossen. Montezemolo war damals 19 Jahre alt.

„Mein Vater hatte die sogenannte Untergrundfrontsarmee gegründet“, erzählte er uns einmal in einem Interview. „Das war 1943. Er lebte im Untergrund, und sein Ziel war es, uns alle in Sicherheit zu bringen. Meine Mutter und meine drei Schwestern waren in einem Kloster in Rom versteckt, da mein Vater sie dank falschen Dokumenten des vatikanischen Governatorats dorthin gebracht hatte. die Deutschen Besatzer suchten uns. Wir kannten aber einen ukrainischen Monsignore gut, der bei der Ostkirchenkongregation arbeitete und beim ukrainischen Priesterkolleg St. Josafat auf dem Gianicolo-Hügel wohnte.“

Und so konnte sich der junge Montezemolo als vorgeblicher „ukrainischer Student“ in dem Kolleg verstecken.

„Während meines Aufenthalts in diesem ukrainischen Kolleg schrieb ich mich an der Päpstlichen Universität Gregoriana ein, und zwar für Philosophie und Theologie. Ich hatte mich dafür entschieden, weil ich vielleicht Priester werden wollte. Aber damals war ich mir darin noch nicht ganz sicher. Ich blieb in jenem ukrainischen Kolleg für ein paar Jahre. Dort habe ich auch zum letzten Mal meinen Vater lebend gesehen...“

Das Interview hatte Kardinal Montezemolo einem ukrainischen Journalisten gegeben. Er wollte sich bei dem Kolleg damit für die Gastfreundschaft bedanken.

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20. November 2017, 12:09