Fünf Jahre @Pontifex: Über 40 Millionen Follower auf Twitter
Anne Preckel - Vatikanstadt
Erzbischof Angelo Becciu, Substitut im vatikanischen Staatssekretariat, erinnert sich noch gut an den Moment, als Franziskus‘ Vorgänger seinen ersten Tweet ins Netz schickte. „Benedikt XVI. war ein wenig unbeholfen, zauderte etwas, als er die Tasten des Tablets drückte. Doch zugleich war er auch fröhlich, froh darüber, in Dialog mit den ,Cybernauten‘ zu treten und Teil dieser modernen Kommunikationswelt sein zu können. Und das Ergebnis seiner zeitgemäßen Entscheidung gibt ihm heute Recht.“
Weit ist die päpstliche Botschaft seit jenem Dezembertag auf dem „digitalen Kontinent“ vorgedrungen: Franziskus‘ tägliche Tweets lesen heute über 40 Millionen Menschen in neun Sprachen, auch über Instagramm, Facebook und Youtube erreichen seine Impulse heute mehr Menschen denn je. „Welches bessere Mittel könnte es geben, um die Menschen zu erreichen und das Wort Gottes zu verbreiten!“, schwärmt Erzbischof Becciu. Darüber sei sich auch Papst Franziskus im Klaren:
„Er spielt zwar nicht mit diesen Mittel, so richtig vertraut damit ist er nicht. Aber er ist doch interessiert, will sehen, was da passiert und auf dem Laufenden bleiben. Ich glaube, dass der Papst um seine Rolle als erster Missionar und Verbreiter des Evangeliums sehr gut weiß. Ihm sind dafür all jene Mittel recht, die sein Wort in die Welt tragen. Die Sozialen Medien sind heute unerlässlich, einzigartig, man kann nicht an ihnen vorbei. Und ich sehe mit Freude, dass der Papst seine Tweets mit großer Begeisterung liest und zur Veröffentlichung freigibt.“
Franziskus habe zugleich auch recht klare Vorstellungen davon, wie man die Sozialen Medien nicht nutzen sollte. So machte er zuletzt beim Auftakt seiner Katechesen-Reihe zur Eucharistie deutlich, dass er von gezückten Handys in der Messe nicht viel halte. Selbst einige Priester und Bischöfe pflegten diese schlechte Angewohnheit, schalt der Papst. ErZbischof Becciu findet das richtig:
„Man darf solche Mittel nicht missbrauchen, sie müssen mit Mut und Weisheit genutzt werden. Mut, weil sie für uns eine Neuheit, eine Herausforderung, sind, die man annehmen sollte, und Weisheit, weil man auch hier das richtige Maß finden muss: Viele Leute benutzen diese Netzwerke ja als Mittel, um andere anzugreifen, als Ort offensiver Diskussionen. Für uns sollten sie hingegen ein Mittel sein, das Kommunikation fördert und mit geistigem und kulturelleM Wachstum einhergeht.“
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