Kardinal Koch: Suche nach Kircheneinheit wachhalten
Deshalb bestehe für ihn auch die größte Enttäuschung darin, dass nicht wenige Christen die Suche nicht mehr für wichtig hielten.
Als Beispiel nannte der Kardinal den liberalen Flügel der evangelischen Theologie in Deutschland. Dort werde immer stärker die These vertreten, mit der Reformation habe endlich jene Pluralisierung der lateinischen Christenheit begonnen, die in der permanenten Konkurrenz von selbstständigen Konfessionskirchen Gestalt gefunden habe. Das Christentum sei damit in der Form des Protestantismus modernitätsverträglich gemacht worden, und dies dürfe mit einer neuen Einheitssuche nicht wieder infrage gestellt werden, skizzierte Koch diese Haltung.
Zugleich zeigte der Kardinal sich dankbar, dass 2017 ein gemeinsames Reformationsgedenken möglich geworden sei. Auch die anderen Dialoge mit den griechisch-orthodoxen und den orientalisch-orthodoxen Kirchen machten Fortschritte. Als positiv bewertete es Koch gleichfalls, dass es seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) immer Päpste mit einem "offenen ökumenischen Herzen" gegeben habe.
(kap/kna)
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