Kardinalsrat: Kampf gegen Missbrauch bleibt Schwerpunkt
In dem Beitrag, der der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) vorab vorliegt, geht Semeraro ausführlich auf die Reform und ihre bisherige Entwicklung ein. Eine der Leitlinien für die Arbeit des Kardinalsrats sei ein schrittweises Vorgehen. Dazu gehörten immer wieder „Überprüfungen, Korrekturen, Pilotversuche und testweise Billigungen“, so Semeraro. Dies sei keinesfalls ein Zeichen von Unentschiedenheit, sondern Ausdruck „nötiger Flexibilität, um zu einer wahren Reform zu gelangen“.
Papst Franziskus hatte kurz nach seiner Wahl einen Kreis von Kardinälen benannt, die ihn bei einer Umgestaltung der Leitungszentrale im Vatikan beraten sollten. Dem Rat von inzwischen neun Kardinälen, in dem alle Kontinente repräsentiert sind, gehört auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx an.
Bisher gab es 22 jeweils mehrtägige Treffen des K9-Rates mit insgesamt 129 Gesprächsrunden. Dabei gehe es nicht nur um Themen, die die Kurie beträfen - Papst Franziskus befrage sein Beratergremium zu allen Dingen, „die seiner Meinung nach Aufmerksamkeit verdienen“, so Semeraro, der auch Bischof von Albano bei Rom ist.
Die neue Kurienordnung soll die Konstitution „Pastor bonus“ von Johannes Paul II. (1978-2005) aus dem Jahr 1988 ablösen. Wann dies soweit ist, lässt sich laut Semeraro noch nicht absehen.
Laien auf bedeutenden Stellen
In seinem Beitrag geht er auch auf die jüngste Weihnachtsansprache des Papstes an die römische Kurie ein. Die zum Teil sehr kritischen Worte hätten nicht allein ihr gegolten, sondern seien auch auf Laien bezogen gewesen. Franziskus gehe es nicht um eine Reform allein der Kurie, sondern der ganzen Kirche. „Ein Großteil der von ihm (Franziskus) gewollten und durchgeführten Kurienreform baut gerade darauf, bedeutende Stellen mit qualifizierten männlichen wie weiblichen Laien zu besetzen“, so Semeraro.
(kna - pr)
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