Vatikan-Kommission berät über Frauen in Lateinamerika
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
„Der Papst sucht immer selbst das Thema für die Vollversammlung der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika aus“, berichtet der Vizepräsident des Gremiums, Guzmán Carriquiry, im Gespräch mit Vatican News. „Dadurch gibt er Prioritäten für die Mission der Kirche in Lateinamerika vor. Bei den zwei letzten Vollversammlungen ging es um die Volksfrömmigkeit und um die Aufgabe der katholischen Laien in ihrer jeweiligen Gesellschaft. Für die neue Vollversammlung macht der Heilige Vater Frauen zum Thema: Frauen als Pfeiler von Kirche und Gesellschaft in Lateinamerika.“
Lateinamerika und die Karibik sind nach UNO-Angaben die gefährlichsten Regionen für Frauen – konkret die Länder Honduras, El Salvador, Guatemala und Mexiko. Gleichzeitig sind es oft Frauen, die in Lateinamerika Familien zusammenhalten und Fortschritt möglich machen.
„Die Themenwahl des Heiligen Vaters wundert uns nicht, denn zum Thema Frauen hat er sich schon sehr oft und eindringlich geäußert, zuletzt bei seiner Reise nach Peru. Da hat er gefragt, wo denn unsere Gesellschaften stünden, wenn es die Mütter und die Großmütter nicht gäbe? Und in Kolumbien hat er letztes Jahr formuliert, Hoffnung habe in Lateinamerika ein weibliches Gesicht.“
Die Vollversammlung der Lateinamerika-Kommission startet am Dienstag und dauert bis Freitag. Papst Franziskus gehörte früher selbst zur Kommission, als er noch Erzbischof von Buenos Aires war; er wird auch diesmal wieder die Teilnehmer empfangen. Die Teilnehmer? Naja – auch die Teilnehmerinnen. Denn diesmal sind nicht nur die üblichen Mitglieder der Kommission dabei.
„Ausnahmsweise gibt es diesmal eine Gruppe ausgewählter Frauen aus Lateinamerika, die wir ad hoc zur Vollversammlung eingeladen haben. Sie werden mit ihren Erfahrungen und Überlegungen die Arbeiten der Vollversammlung sicher bereichern.“
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