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Erzbischof Ivan Jurkovič ist Botschafter bei den Vereinten Nationen Erzbischof Ivan Jurkovič ist Botschafter bei den Vereinten Nationen 

UNO/Vatikan: Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht

Glaube und Religion haben eine besondere Stellung in einer globalisierten Welt. Das hob der Vatikanvertreter bei der UNO in Genf, Erzbischof Ivan Jurkovič. Er sprach am Freitag vor dem Menschenrechtsrat. Dabei unterstrich er die fundamentale Bedeutung der Religion und Religionsfreiheit als Menschenrecht.

Johanna Gremme - Vatikanstadt

Der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Erzbischof Jurkovič, wies in seinem Statement vor dem UN-Menschenrechtsrat darauf hin, dass leider in vielen Teilen der Welt eine starke Ablehnung gegen Religion und Religionsfreiheit zu spüren sei. An vielen Orten würden religiöse Minderheiten verfolgt. Er kritisierte die herrschende politische Praxis: Vielen Staaten gelänge es oft nicht, religiöse Minderheiten vor Anfeindungen oder Gewalt zu schützen: „Gesetze und Strategien, die religiöse Minderheiten diskriminieren, und Religions- und Glaubensfreiheit einschränken, sind immer noch viel zu weit verbreitet auf der Welt."

Gleichzeitig bemängelte der Erzbischof, dass in vielen stark säkularisierten Staaten kaum Platz für Religion bleibe. Oft würden religiöse Praktiken sogar geradezu verdrängt und Vorurteile gegenüber Gläubigen geschürt.

Dabei, so Jurkovič, zeigten „Erfahrung und Vernunft“, dass eine Gesellschaft, die auf Religionen und auf der Freiheit ihrer Wahl aufbaue, stärker sei, nicht schwächer. Eine Gesellschaft, die die grundlegenden Rechte und Freiheiten eines jeden Menschen respektiere, sei stark.

In seiner Rede mahnte der Botschafter außerdem die Missachtung ebendieser Grundrechte des Einzelnen nicht nur in Staat und Gesellschaft, sondern auch in internationalen Organisationen und Verbänden an. Auch dort sei bisweilen die Diskriminierung religiöser Minderheiten spürbar, wenn persönliche Einstellungen im Widerspruch zu den jeweiligen Organisationen stünden. Jurkovič warnt vor einer solchen Praxis: „Das kann jede Institution nur schwächen und am Ende sogar zu einem Zustand der Gleichgültigkeit gegenüber dem vielschichtigen System der Menschenrechte führen.“

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03. März 2018, 11:16