Kardinal Ravasi verteidigt Vatikan-Beteiligung an Mode-Ausstellung
Auch wenn Luxus für die Kirche außen vor sei, müsse die christliche Botschaft Zugang zu diesem Bereich suchen, wie zu „jeder anderen Welt, wo es das Böse gibt“. Der 75-jährige Ravasi ist Präsident des Päpstlichen Kulturrats. Der Vatikan stellt teils nie zuvor verliehene liturgische Gewänder als Leihgaben für die im Oktober im Metropolitan Museum of Art in New York beginnende Ausstellung „Heavenly Bodies“ zur Verfügung.
Ravasi verwies auf eine Mahnung des Apostels Paulus: „Prüft alles und behaltet das Gute." Das griechische Wort „kalon" bezeichne sowohl das Schöne wie das Gute, so der Kardinal. Dass Luxus Teil der katholischen Kirche sei, wies er zurück: Prachtvolle liturgische Gewänder seien an die Feier eines Ritus gebunden und Zeichen der Transzendenz. „Unter dem Kardinalsgewand trage ich einen normalen Anzug“, sagte Ravasi.
Schon in der Bibel erscheine Gott nicht nur als Schöpfer, sondern auch als Schneider, der das erste Menschenpaar mit Kleidern aus Fell ausstatte. Ravasi widersprach dabei dem Philosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872): Der Mensch sei nicht nur, „was er isst“, sondern auch, „was er anzieht“.
(kap – vn)
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