Der erste Papst in Weiß
Die weiße Papstkleidung ist also noch gar nicht so alt. Michele Ghislieri – so der Geburtsname von Pius V. – wollte sein mönchisches Leben auch als Papst weiterleben, streng und asketisch. Er war ein Reformer, der die Beschlüsse des Konzils von Trient in praktisches Leben umsetze, etwa das Messbuch, das Brevier und den Katechismus. Bei der Einführung des Messbuches schrieb er einen Satz, der bis heute Konfliktstoff bietet: Pius V. führte die Messe in der damaligen, später „tridentinisch“ gennannten Form ein, und zwar für immer und mit dem Verbot, sie je zu verändern. Bis zum Konzil und bis Johannes XXIII. und Paul VI. hielt das dann auch.
1570 verfügte Pius die Exkommunikation für alle, die mit dem Ablass Handel trieben, und beendete auch dieses traurige Kapitel der Kirchengeschichte.
Aber auch sein Leben hatte aus der heutigen Perspektive Schattenseiten, etwa die gewaltsame Verfolgung von Waldensern und seinen Anti-Judaismus.
(Vatican News - ord)
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