Rom: Konferenz über Ehe-Enzyklika Humanae Vitae offen für Kritik
Gudrun Sailer und Federico Piana - Vatikanstadt
Humanae Vitae bekräftigt die untrennbare Verbindung zwischen sexueller Vereinigung und Zeugung im ehelichen Akt. Abtreibung, Empfängnisverhütung und Sterilisation als Methoden zur Geburtenkontrolle lehnt die Enzyklika und damit das päpstliche Lehramt ab, im Gegenzug öffnet sich der Blick für die – zulässige – natürliche Geburtenkontrolle, die sich auf die Beobachtung der fruchtbaren oder unfruchtbaren Perioden des Menstruationszyklus stützt.
Eine aktuelle Reflexion über verantwortungsvolle Erziehung
Ziel der Konferenz, an der Laien, Katholiken und Angehörige andere Religionsgemeinschaften teilnehmen, ist es, eine heutige Reflexion über verantwortete Elternschaft zu entwickeln, ohne die Wahrheiten von „Humanae Vitae" zu beschneiden.
Palma Sgreccia ist Präsidentin des Camillianum und sagt im Gespräch mit Vatican News: „Paul VI. lehrte uns, dass die eheliche Liebe Teil des großen Geheimnisses der Schöpfung ist, das die Menschen an Gottes schöpferischem Plan teilhaben lässt und für das Geschenk des Lebens offen sein muss. Das Prinzip der verantworteten Elternschaft kann nicht der Technik anvertraut werden, die den Einzelnen von der Verantwortung befreit. Deshalb sind Abtreibung, Verhütung und Sterilisation verboten. Die zeitgenössische Kultur kann nur schwer verstehen, dass dieses ,Gesetz´ in unsere menschliche Natur eingeschrieben ist".
Unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung - am 25. Juli 1968 - löste die Enzyklika weltweit heftige Reaktionen aus, auch innerhalb der katholischen Welt. Ein halbes Jahrhundert später ist das Echo dieser Proteste noch nicht verstummt. Die Konferenz möchte in heutiger Sprache die visionäre Kraft des Schreibens von Paul VI. bekräftigen.
Palma Sgreccia: „Wir möchten erneut die anthropologische Wahrheit der untrennbaren Verbindung zwischen Sexualität und Fortpflanzung unterstreichen. Der Mensch kann sie regulieren, aber eben – nach katholischer Auffassung - mit natürlichen Methoden. Wir wollen mit dieser Konferenz aber auch einen Dialog mit jenen führen, die unseren Standpunkt nicht teilen, ausgehend von den Punkten, die uns verbinden.“
Das Internationale Institut für Krankenpastoral der Kamillianer in Rom, das „Camillianum“, ist ein Zentrum für Forschung und theologische Bildung und Praxis im Gesundheitswesen.
(Vatican News – gs)
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