Vatikan nimmt erstmals an Architektur-Biennale Venedig teil
Die 16. Architektur-Biennale steht unter dem Titel „Freespace" und dauert bis 25. November. Bei der Schau sind 65 Nationen vertreten. Außer dem Vatikan sind sechs weitere Staaten zum ersten Mal dabei, darunter Saudi-Arabien, Pakistan und der Antillen-Staat Barbuda.
Der Vatikan-Beitrag orientiert sich an der „Kapelle im Wald", die der schwedische Architekt Gunnar Asplund (1885-1940) für den Stockholmer Waldfriedhof entworfen hat. Pläne und ein Modell sollen im Eingangsbereich des Vatikan-Pavillons gezeigt werden. Für eigene Entwürfe gewann der Heilige Stuhl Architekten wie Norman Foster, den Portugiesen Eduardo Souto de Moura und den Japaner Terunobu Fujimori, der für seine Kapelle auf historische Zen-Architektur zurückgriff. Auch junge Architekturschaffende wie die Brasilianerin Carla Juacaba oder Flores & Prats aus Barcelona leisten Beiträge.
Bei der Vorstellung der Pläne im März erinnerte der päpstliche Kulturbeauftragte Kardinal Gianfranco Ravasi an die vor über 150 Jahren begonnene Trennung zwischen Kunst und Kirche, die es wieder zu heilen gelte. Er kritisierte, zu oft hätten Entwürfe für Sakralarchitektur bereits Bekanntes kopiert, um bessere Chancen bei der Auftragsvergabe zu haben; auch gebe es große Defizite bei der ästhetischen Bildung des Klerus.
(kap – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.