Schweizergarde erhält Helme aus dem 3D-Drucker
Am Freitag stellte der Kommandant der Schweizer Garde, Christoph Graf, die innovative Erfindung aus Stans in der Schweiz vor. Ein Spezialdrucker formt die Helmschale anhand des Scans aus High-Tech-Kunststoff. Das Material ist wetterfest, aber nicht kugelsicher; allerdings tragen die Gardisten ihre Helme ohnehin nur bei Wach- und Ehrendiensten als Teil der historischen bunten Uniform.
Leichter, kühler, Schluss mit Brandwunden
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Helms ist sein Tragekomfort: er ist leichter und bei Hitze kühler. Die herkömmlichen schwarzen Metallhelme sorgten an Sommertagen nicht nur für heiße Köpfe, sondern mitunter auch für Brandwunden. Damit ist es nun vorbei, das neue Kunststoffmodell verfügt sogar über eingebaute Belüftungskanäle.
Als Traditionsbruch wertete Kommandant Graf die neue Technik nicht. „Wir müssen mit der Zeit gehen", sagte er. Allerdings machte er deutlich, dass die Innovation sich durch einen konkreten Nutzen rechtfertigen müsse. „Eine Hellebarde würden wir nicht aus Kunststoff machen", so Graf. Eine technische Aufrüstung anderer Uniformteile, etwa der Einsatz atmungsaktiver und wasserdichter Stoffe für die Uniformen, sei auch eine Kostenfrage.
Truppenstärke wächst von 110 auf 135 Mann
Die Initiative zur Fertigung des neuartigen Helms ging von dem Stanser Bauingenieur Peter Portmann aus. Ein gedruckter Helm kostet 800 bis 900 Euro, hieß es. Dafür muss nicht der Vatikan aufkommen, Portmann findet private Sponsoren. Diese bezahlten schon eine erste Serie von 40 Helmen. Spender für rund 60 weitere werden gesucht, wer die Kosten für einen kompletten Helm übernimmt, darf an die Unterseite der Krempe seinen Namen prägen lassen.
Ebenfalls bekannt gab Kommandant Christoph Graf, dass die Truppenstärke der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan von 110 auf 135 wachsen soll. Der Bedarf an Gardisten im Vatikan habe sich erhöht. Die zusätzlichen Stellen zu besetzen, werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen
(kap – ck)
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