5 Jahre Haft: Ex-Vatikandiplomat wegen Kinderpornografie verurteilt
Amedeo Lomonaco und P. Bernd Hagenkord - Vatikanstadt
Der Prozess gegen den früheren päpstlichen Botschaftsmitarbeiter wegen Kinderpornografie begann am Freitag im Vatikan und wurde an diesem Samstag mit dem Urteil beendet. Der erste Prozesstag hatte mit einem Schuldeingeständnis des Angeklagten begonnen: Er habe eine innere Krise durchlebt, sagte der italienische Priester Carlo Alberto Capella.
Nach zwei Prozesstagen zu Ende
Verhandelt wurden Vergehen aus dem Jahr 2016: der frühere Mitarbeiter der päpstlichen Nuntiatur in den USA wurde beschuldigt, kinderpornographisches Material gesammelt und über das Internet angeboten und weitergegeben zu haben. Erschwerend sei die große Menge des Materials hinzugekommen, so hatte die Anklage formuliert. Capella leugnete während des Propzesses seine Vergehen nicht.
In Kanada hatte er während eines Urlaubs Material herunter geladen und weitergegeben, über seinen Computer seien dei Dateien - Filme und Fotos - auch auf einem Cloud-Server in den USA gelandet. Dadurch wurden die Behörden auf ihn aufmerksam. Nach Hinweisen von Seiten staatlicher Stellen aus den USA und Kanada hatte der Vatikan im September 2017 Capella aus dem diplomatischen Dienst abgezogen, im April kam er in Untersuchungshaft.
Der Angeklagte leugnete nicht
Zum Prozessauftakt sprach Capella von einem „Zustand einer internen Krise“, in der er sich seit seiner Versetzung in die USA 2016 befunden habe. Er sei über Chats und soziale Medien in eine „Spirale des Schreckens“ geraden, über die er selber heute Ekel empfinde.
Am ersten Verhandlungstag waren auch zwei Zeugen der Verteidigung gehört worden: der Psychiater Tommaso Parisi, der die Therapie-Bereitschaft des Angeklagten unterstrich, sowie der Elektronik-Fachman der Vatikanpolizei Gianluca Gauzzi, der im Detail erläuterte, wie Capella kinderpornografische Fotos und Filme gesucht und gefunden habe, speziell von Jungen zwischen 14 und 17 Jahren.
Obwohl das Material auf einem Cloud-Server in den USA lag und ein Haftbefehl für Kanada vorliegt, wurde das Verfahren im Vatikan geführt, weil Capella die ihm vorgeworfenen Taten als Amtsträger des Heiligen Stuhls begangen hatte.
Es ist noch unklar, wo Capella seine Haftstrafe absitzen wird.
(Vatican News)
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