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Olav Fykse Tveit ist Generalsekretär des Weltkirchenrats Olav Fykse Tveit ist Generalsekretär des Weltkirchenrats 

Heiliger Stuhl und Weltkirchenrat verstärken gemeinsame Friedensarbeit

Der Vatikan und der Weltkirchenrat wollen ihre Zusammenarbeit verstärken. Das gilt zum Beispiel für die Themen Friedensarbeit und ökumenische „Herausforderungen und Chancen“ der Migration.

Dazu sollen jetzt gemeinsame Dokumente erarbeitet werden. Das wurde im Nachgang zur Vorstandssitzung der „Gemeinsamen Arbeitsgruppe“ – einem Gremium aus Vertretern vom Heiligen Stuhl und dem weltweitem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) – bekannt.

Ende Mai war der Vorstand zuletzt im rumänischen Targoviste zusammen gekommen.

Vorfreude auf Papstbesuch in Genf

 

Während der Tagung sprach man nicht nur über gemeinsame Vorhaben in Sachen Friedensarbeit und Migration, sondern nahm auch den Papstbesuch in Genf am 21. Juni in den Blick: Franziskus beim Weltkirchenrat begrüßen zu dürfen, sei ein „einmaliges Ereignis“.

Es werde die Zusammenarbeit zwischen den ÖRK-Mitgliedskirchen und der römisch-katholischen Kirche nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch im nationalen und regionalen Bereich ermutigen, heißt es vom Vorstand.

 

Dialog mit der Kirche in Rumänien



Im Rahmen der Vorstandstagung in Targoviste fand in der orthodoxen Kathedrale ein Vespergottesdienst statt, bei dem auch der römisch-katholische Erzbischof von Bukarest, Ioan Robu, anwesend war.

Außerdem haben Agenturangaben zufolge viele junge Menschen an der Vesper teilgenommen. Das sei als Zeichen für die Vitalität der Kirche in Rumänien und das ökumenische Engagement dort zu werten, so der Vorstand.

Beeindruckt zeigten sich die Vorstandsmitglieder der „Gemeinsamen Arbeitsgruppe“ auch von der Begegnung mit dem rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel.

Die historische Entwicklung der rumänisch-orthodoxen Kirche sei in Targoviste, der einstigen Hauptstadt der Walachei, in der Konfrontation mit den vielen Kirchen und Klöstern mit ihren kulturellen Schätzen erfahrbar geworden.

Nächste Runde der „Gemeinsamen Arbeitsgruppe“ im September

 

Ausdrücklich begrüßt wurde bei der Tagung in Targoviste die enge Zusammenarbeit zwischen dem Weltkirchenrat und dem neuen vatikanischen Dikasterium für die „ganzheitliche Entwicklung des Menschen“: Vom 12. bis 15. September soll eine gemeinsame Konferenz stattfinden zu den Themen Migration, Fremdenhass und Populismus.

Im September findet außerdem die Vollversammlung der "Gemeinsamen Arbeitsgruppe" in Augsburg statt. Thema soll dann unter anderem der Papstbesuch in Genf und die sich daraus ergebenden neuen Chancen sein.

 

Offizielle Zusammenarbeit schon seit 1965



Die katholische Kirche gehört nicht zum Weltkirchenrat. In Form der „Gemeinsame Arbeitsgruppe“ werden ab 1965 aber regelmäßig Tagungen abgehalten, bei denen der Heilige Stuhl und der ÖKR über  Fragen von gemeinsamem Interesse diskutieren.

Die Gruppe besteht aus je zehn Mitgliedern, die von der Genfer Zentrale des Weltkirchenrats bzw. vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen nominiert werden.

Einmal im Jahr trifft sich die „Gemeinsame Arbeitsgruppe“; kleinere Exekutivgruppe kommen jeweils zwei Mal zwischen diesen Treffen zusammen.

(kap/pm – ms)

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09. Juni 2018, 15:00