UNO: Vatikanvertreter fordert „Kultur der Begegnung“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Erzbischof Auza erinnerte an die Bemühungen von Papst Johannes Paul II. bei den Friedensverhandlungen zwischen Argentinien und Chile in den 1970er Jahren, was zu einer „stabilen und geschwisterlichen Beziehungen“ zwischen beiden Staaten führte. Auch Papst Franziskus habe beispielsweise bei der Vermittlung zwischen den Konfliktparteien in Kolumbien mitgeholfen. Franziskus habe immer wieder an die Bedeutung der „Kultur der Begegnung“ erinnert, fügte Erzbischof Auza an. Dieser Ansatz beinhalte den gegenseitigen Respekt und das „Einanderhören“ zwischen den Völkern. Der Mensch und seine Würde stünden hierbei im Mittelpunkt, so der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO.
Die meisten Kirchenmitglieder leben in Konfliktzonen
An der Versammlung nahm auch der anglikanische Primas und Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, teil. Er sprach sowohl als „Vertreter der Religionsgemeinschaften“ als auch als Mitglied der Beratergruppe des UN-Generalsekretärs, die sich um Vermittlungen kümmert.
„Der Durchschnitt der Kirchenmitglieder weltweit besteht vor allem aus Armen, Frauen und Menschen, die in Konfliktzonen leben. Es handelt sich um Menschen, die schwach sind und nach Frieden dürsten“, so Erzbischof Welby. „Die Kirche und andere Glaubensgemeinschaften sind dort präsent, wo es Konflikte gibt. Wir können und wollen nicht von dort weggehen.“
Der Primas der anglikanischen Kirche nannte auch konkrete Beispiele wie den Südsudan, wo die Kirchenführer eine Schlüsselrolle spielten, um Frieden zu schaffen.
„Das kann aber nur dann gelingen, wenn Versöhnung gewollt und man sich dafür einsetzt. Gemeinschaften müssen deshalb den Mut aufweisen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und bei Meinungsunterschieden, dies unter friedlichen Umständen miteinander zu lösen. „Es gibt keine andere Lösung als die Vermittlung, auch wenn es so scheint, als würde man versuchen einen Waldbrand mit einem Gartenschlauch zu löschen. Aber man darf auch nicht vergessen, dass es vielleicht auch regnen könnte und so eine Lösung gefunden werden kann. Was in dem Fall des Waldbrandes auch bedeuten würde, neues Leben zu ermöglichen und zu wachsen.“
(uno)
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