China und Heiliger Stuhl: Provisorisches Abkommen über Bischofsernennungen
P. Bernd Hagenkord - Vatikanstadt
Ziel des Abkommens ist es, für die Katholiken in China Bischöfe zu ernennen, die sowohl in Einheit mit der Gesamtkirche stehen als auch von den Autoritäten des Landes anerkannt werden. Das teilte der Pressesaal des Vatikan mit. Das Abkommen ist kein politisches Abkommen im Sinn eines Konkordates, sondern konzentriert sich auf diese Frage.
„Dies ist nicht das Ende des Prozesses, sondern ein Anfang”, betonte auch Vatikansprecher Greg Burke in einer ersten Reaktion gegenüber Vatican News. „Es war ein Dialog, also um geduldiges Zuhören auf beiden Seiten, auch wenn sie von sehr verschiedenen Seiten herkommen.“ Die Absicht des Abkommens sei pastoral, nicht politisch, betont Burke.
Geduldiges Zuhören
Das Abkommen, das laufend evaluiert werden soll, ist somit ein weiterer Schritt in den Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der Volksrepublik China, der Weg des Dialogs und des wachsenden Verständnisses geht weiter.
Hier der Wortlaut der Mitteilung des Vatikan (Original: Italienisch, Englisch und Chinesisch):
Kommuniqué über die Unterzeichnung eines vorläufigen Abkommens zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China über die Ernennung von Bischöfen
Im Rahmen der Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China, die sich seit einiger Zeit mit kirchlichen Fragen von gemeinsamem Interesse befassen und weitere Verständigung fördern sollen, fand heute, am 22. September 2018, in Beijing ein Treffen zwischen Monsignore Antoine Camilleri, Unterstaatssekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten, und Seiner Exzellenz Wang Chao, stellvertretender Außenminister der Volksrepublik China, und außerdem Leitern der Delegationen des Vatikans und Chinas statt.
Im Rahmen dieses Treffens unterzeichneten die beiden Vertreter eine vorläufige Vereinbarung über die Ernennung der Bischöfe.
Dieses vorläufige Abkommen, welches das Ergebnis einer schrittweisen und gegenseitigen Annäherung ist, wird nach einem langen Prozess sorgfältiger Verhandlungen abgeschlossen und sieht regelmäßige Evaluierungen seiner Umsetzung vor. Es geht um die Ernennung der Bischöfe, die für das Leben der Kirche von großer Bedeutung ist, und schafft die Voraussetzungen für eine breitere Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene.
Es ist unsere gemeinsame Hoffnung, dass dieses Verständnis einen fruchtbaren und weitsichtigen Weg des institutionellen Dialogs fördert und positiv zum Leben der katholischen Kirche in China, zum Wohle des chinesischen Volkes und zum Frieden in der Welt beiträgt.
22. September 2018
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