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Kardinal Gracias und Papst Franziskus Kardinal Gracias und Papst Franziskus 

Indien: Arbeit des K9-Rates bringt Früchte

Bisher gab es viele Treffen, nun sollen auch die Dokumente erscheinen. Einer der Mitglieder des Kardinalrates, der den Papst bei der Kurienreform berät, erläutert in einem Interview die Arbeit des sogenannten K9-Rates.

Das geplante Dokument zur Kurienreform des Papstes könnte demnächst veröffentlicht werden. Davon geht der indische Kardinal Oswald Gracias aus, wie er in einem Gespräch mit dem US-Magazin „National Catholic Reporter“ am Dienstag sagte. Am 10. bis 12. Dezember sowie im Februar sind die nächsten beiden Treffen des Kardinalsrates (K9) geplant, der Papst Franziskus bei der Kurienreform unterstützt und dem Gracias angehört. Als weiteres Zeichen einer baldigen Veröffentlichung gilt die Tatsache, dass Papst Franziskus in der vergangenen Woche einen Kirchenjuristen als weiteren Sekretär in den Rat berufen hat. Dieser soll die geplante neue Apostolische Konstitution überarbeiten helfen, bevor sie die Konstitution „Pastor Bonus“ (Der gute Hirte) zur Kurienreform Johannes Pauls II. aus dem Jahr 1988 ersetzt.

Stoßrichtung der Reform

Ohne auf Details einzugehen deutete Kardinal Gracias als Stoßrichtung der Reform einen Dienst an den Ortskirchen, also der Kirche in den einzelnen Ländern, an. „Die Anfangsidee war es, den Ortskirchen zu helfen, indem wir dem Heiligen Vater helfen“, so Gracias. „Jetzt ist die Idee, dem Heiligen Vater zu helfen, indem die Ortskirchen unterstützt werden.“ Das sei „eine entscheidende Änderung“, so der Erzbischof von Mumbai (Bombay) und Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz. Beim letzten Treffen des Kardinalsrates hätten sie den Papst zudem daran erinnert, dass sie fünf Jahre im Amt seien und bereit, sowohl aufzuhören wie auch weiterzuarbeiten. „Wir wollten ihm die Entscheidung erleichtern“, erläuterte Gracias. Der Papst habe nicht „Nein“ gesagt, „das heißt, er denkt drüber nach“.

Aus Deutschland ist Kardinal Reinhard Marx Mitglied des Gremiums. Das Treffen aller Vorsitzenden der Bischofskonferenzen weltweit, das Franziskus für den 21. bis 24. Februar einberufen hat, um den Kampf gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche zu verstärken, sollte laut Gracias „gut vorbereitet und nicht nur kosmetisch“ sein. Zwar sei die Vorbereitungszeit etwas knapp. Am Ende aber „sollten wir etwas in der Hand haben, das wir mit nach Hause nehmen können: Wissen, Vertrauen, Fähigkeiten“, so der indische Kardinal.

(kna/ncr – mg)

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30. Oktober 2018, 17:29